Die Schweizer Atomkraftwerke haben eine Prüfung der Atomaufsichtsbehörde ENSI auf Steinschlag, Felsstürze, Hangmuren und -rutschungen bestanden. Dies Gefährdung wurde insbesondere für das AKW Mühleberg und das geplante Ersatz-AKW Mühleberg überprüft.
Beim AKW Mühleberg wäre bei Hangmuren und Rutschungen höchstens der äussere Schutzzaun betroffen, wie das ENSI auf seiner Internetseite veröffentlichte. Bei Steinschlag sei sogar damit zu rechnen, dass das Material vor dem äusseren Schutzzaun zum Stillstand kommt.
Das ENSI prüfte ebenfalls, ob die Aare durch diese Naturgewalten gestaut werden könnte. Für den Aareabschnitt flussaufwärts von Bern Neubrück bis zum Stausee Niederried flussabwärts kam das ENSI zum Schluss, dass wegen fehlenden topographischen Engstellen im Aareverlauf keine Gefährdung besteht.
Die Stabilität der Ufer des Wohlensees wurde im Rahmen des Erdbebennachweises geprüft. Die für die Stauanlage Mühleberg zuständige die Fachsektion Talsperren im Bundesamt für Energie BFE verlangte dazu weitere Informationen bis am 31. Oktober.
Beznau sicher, Gösgen und Leibstadt nicht gefährdet
Die beiden Reaktoren des AKW Beznau sind ebenfalls sicher. Zwar wurden fortlaufende Hangrutschungen in der Gesteinsschicht Opalinuston bei Siggenthal und Klingnau im unteren Aaretal häufig beobachtet.
Südwestlich des AKW Beznau seien 1876 am Schmidberg langsame und flache Hangrutschungen registriert worden, die auch den Aarelauf erreichten. Inzwischen seien diese Bewegungen jedoch praktisch abgeklungen.
Sollten neue Erd- und Gesteinsmassen erneut in Bewegung geraten, würden diese wegen des langsamen Einschubes von der Aare laufend weggeschwemmt werden, hielt das ENSI fest.
Für die Atomkraftwerke in Gösgen und Leibstadt kann eine Gefährdung durch Hangrutschungen, Hangmuren, Steinschlag und Felssturz aufgrund der topografischen Verhältnisse weitgehend ausgeschlossen werden.