Schweizer Arbeitslosenquote klettert auf über 3 Prozent

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im November den fünften Monat in Folge zugenommen. Die Arbeitslosenquote stieg von 2,9 Prozent im Oktober auf 3,1 Prozent. Damit überschreitet die Schweizer Arbeitslosenquote erstmals seit Februar 2012 wieder die 3-Prozent-Grenze.

Mehr Arbeitslose bei den Bankangestellten (gestellte Aufnahme, Archiv) (Bild: sda)

Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im November den fünften Monat in Folge zugenommen. Die Arbeitslosenquote stieg von 2,9 Prozent im Oktober auf 3,1 Prozent. Damit überschreitet die Schweizer Arbeitslosenquote erstmals seit Februar 2012 wieder die 3-Prozent-Grenze.

Insgesamt waren im November 132’067 Arbeitslose registriert, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Das waren 6531 mehr als im Oktober. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit in der Schweiz um 9 Prozent oder 10’958 Personen.

Der Anstieg ist für Dominique Babey, Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt beim Seco, keine Überraschung. „Dies widerspiegelt sehr genau die momentane Situation“, sagte er auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Allerdings sei zu berücksichtigen, dass rund 80 Prozent des Anstiegs auf saisonale und nur 20 Prozent auf konjunkturelle Gründe zurückzuführen sei.

In den kalten Herbst- und Wintermonaten sind es unter anderem Arbeitnehmende des gewichtigen Baugewerbes, welche von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Im November registrierte das Seco in dieser Branche im Vergleich zum Vormonat 32,8 Prozent mehr Arbeitslose.

Industrie leidet

Allerdings spielt auch die konjunkturelle Lage weiterhin eine gewichtige Rolle. „Die Gründe bleiben die gleichen: der starke Franken und die Krise der Euro-Länder“, sagt Babey.

Darunter leidet die Schweizer Industrie, der Tourismus sowie der Detailhandel. Im Vergleich zum Vormonat wurden im Industriesektor 14,8 Prozent mehr Arbeitslose gemeldet, innert Jahresfrist 28 Prozent. In absoluten Zahlen: Seit November 2011 haben fast 6200 Personen aus der Industrie ihre Stelle verloren.

„Ob die Talsohle in der Industrie erreicht ist, kann ich nur schwer beurteilen“, sagt Babey. „Der starke Franken und das schwierige weltwirtschaftliche Umfeld machen die Situation und damit Prognosen schwierig.“ Das Seco rechne aber im kommenden Jahr mit einer Zunahme der Quote von durchschnittlich 0,4 Prozentpunkten über alle Branchen hinweg. Im Durchschnitt bedeute das 16’000 mehr Arbeitslose.

Deutlich mehr arbeitslose Bankangestellte

Im Bankensektor waren im November 4180 Personen als arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Oktober bedeutet dies eine Zunahme von 5,5 Prozent. Innert Jahresfrist nahm die Arbeitslosigkeit unter Bankangestellten allerdings um satte 27,1 Prozent zu.

Und die jüngsten Abbaumeldungen der beiden Grossbanken UBS und CS werden ihre Wirkung je nach Unternehmenssituation über längere Zeit hinaus zeigen. „Die Arbeitslosigkeit dürfte in den nächsten Jahren aufgrund der strukturellen Anpassung im Bankensektor zunehmen“, sagt Babey. Allerdings hätten Hochqualifizierte relativ gute Chancen, eine neue Stellen zu finden.

Zentralschweiz top

Nach Regionen betrachtet, schwingt die Zentralschweiz positiv obenaus. Keiner der sechs Kantone weist eine höhere Arbeitslosenquote als 2 Prozent auf. Obwalden liegt mit einer Quote von 1,0 Prozent schweizweit an der Spitze. Im Vergleich dazu liegt Genf mit einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent am anderen Ende der Skala.

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