Im Dezember ist die Arbeitslosenzahl in der Schweiz weiter gewachsen. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,1 auf 3,3 Prozent. Insgesamt waren 142’309 Personen arbeitslos gemeldet, 10’242 mehr als im November. Der Jahresdurchschnitt 2012 lag bei 2,9 Prozent.
Gegenüber dem Dezember 2011 erhöhte sich die Zahl der bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren gemeldeten Arbeitslosen um 8,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Dienstag mitteilte. Die Zahl der Stellensuchenden stieg im Dezember um 6 Prozent auf 11’192. Demgegenüber standen 13’722 offene Stellen, über 2000 weniger als im November.
Die Gründe für die gestiegene Arbeitslosigkeit sind zu 90 Prozent saisonal, zu 10 Prozent konjunkturell, wie Dominique Babey, Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt im Seco, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Besonders markant war der Anstieg in den Berggebieten Wallis, Schwyz und Jura. Dort wirkte sich gemäss Babey der Schnee aus.
Die Zahl der unter 24-Jährigen ohne Arbeit wuchs gegenüber dem November um 3,3 Prozent. Damit war die Zunahme verglichen mit den anderen Altersgruppen unterdurchschnittlich, da im Winter weder Schul- noch Lehrabgänger auf den Arbeitsmarkt kommen, wie Babey feststellte.
Arbeitsmarkt behauptet sich
Aufs ganze Jahr gesehen lag die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent, ein leichter Anstieg von 0,1 Prozentpunkten gegenüber 2011. Dennoch gehört 2012 gemäss Seco zu den drei besten Jahren des letzten Jahrzehnts.
Damit vermochte sich der Arbeitsmarkt trotz des schwierigen internationalen Umfelds erfreulich gut zu halten, bilanzierte das Seco. Der Anstieg des Jahresdurchschnitts zeigt aber dennoch eine Eintrübung.
Nach einem raschen Anstieg um die Jahreswende 2011/12 auf über 134’000 Arbeitslose, sank die Zahl bis Ende Juni auf knapp 115’000. Die Abnahme fiel allerdings nur noch halb so gross aus wie in der Vorjahresperiode.
Deutlich mehr Arbeitslose im zweiten Halbjahr
Diesem Rückgang in der ersten Jahreshälfte steht eine Zunahme um 27’400 Arbeitslose in der zweiten Hälfte gegenüber. Die Arbeitslosenzahlen, die bereits seit Juli ununterbrochen stiegen, erhöhten sich insbesondere zwischen Oktober und Dezember mit grossen Schritten. Saisonale Faktoren verstärkten diesen Effekt.
Die Jugendarbeitslosigkeit erreichte eine Quote von 3,2 Prozent. Ausgeglichen war über alle Alterskategorien die Quote zwischen den Geschlechtern mit je 2,9 Prozent. In früheren Jahren war die Frauenarbeitslosigkeit häufig höher als jene der Männer. Den Ausgleich führt Babey auf die steigenden Qualifikationen der Frauen zurück.
15,3 Prozent der Arbeitslosen waren länger als ein Jahr ohne Stelle. Nach wie vor war die ausländische Wohnbevölkerung mit 5,5 Prozent häufiger arbeitslos als die Schweizerinnen und Schweizer (2,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote in der Deutschschweiz betrug im vergangenen Jahr 2,4 Prozent, in den anderen Landesteilen 4,2 Prozent.
Leicht mehr Kurzarbeit im Oktober
Kurzarbeit leisteten im Oktober 8110 Personen, knapp 24 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der betroffenen Betriebe stieg wegen der abgekühlten Weltwirtschaft um 10,6 Prozent auf 638.
Das sind wenig im Vergleich mit 2009. Zahlte die Arbeitslosenversicherung damals 1 Mrd. Fr. an Kurzarbeitsunterstützung, werden es 2012 rund 100 Mio, sein, wie Babey sagte. Im Oktober verloren 2580 Personen ihr Recht auf Arbeitslosenunterstützung und wurden ausgesteuert.