Der Schweizer Aussenhandel hat im April zwar deutlich zugelegt, jedoch nur dank zwei zusätzlichen Arbeitstagen. Um diesen Effekt sowie saisonale Effekte bereinigt, zeigt sich, dass die Schweizer Exportwirtschaft eine sinkende Tendenz aufweist.
Insgesamt exportierten die Schweizer Unternehmen Waren und Güter im Wert von 17 Mrd. Franken, wie die Eidg. Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mitteilte. Nominal nahmen die Ausfuhren im Vergleich zum April 2012 um 11,6 Prozent zu. Arbeitstagsbereinigt blieb jedoch lediglich eine leichte Steigerung um 0,5 Prozent übrig.
Saisonbereinigt (im Vergleich zum Vormonat) gingen die Exporte um 4,6 Prozent zurück. Dies ist der dritte Rückgang innert vier Monaten, wie die EVZ festhält.
Alle Branchen im Plus
Dank den zusätzlichen Arbeitstagen blieben alle Exportbranchen im April dieses Jahres im Plus – wenn auch die gebeutelte Papier- und Grafische Industrie mit 0,2 Prozent nur ganz leicht. Von den neun wichtigsten Exportbranchen steigerten sechs ihre Ausfuhren im Jahresvergleich zweistellig.
Obenaus schwang die Chemisch-Pharmazeutische Industrie mit einem Plus von 18,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Diese Branche ist für 41,3 Prozent der gesamten Schweizer Exporte verantwortlich. Die Nahrungs- und Genussmittelbranche steigerte die Exporte um 16,6 Prozent. Seit Anfang Jahr verkaufte diese Branche 12,1 Prozent mehr ihrer Produkte ins Ausland, wie die EZV weiter mitteilte.
Besonders wichtig war die Zunahme der Exporte nach Europa (+10 Prozent). Diese Mehrexporte leisten gemäss EZV die Hälfte des Gesamtwachstums. Ohnehin legten die Ausfuhren mit Ausnahme von Afrika (-22 Prozent) nach allen Kontinenten zu. Den stärksten Anstieg verzeichnete dabei Lateinamerika mit einem Plus von 52 Prozent.
Importe um Effekte bereinigt rückläufig
Die Importe stiegen im April nominal um 9,2 Prozent auf 15,3 Mrd. Franken. Die zusätzlichen Arbeitstage herausgerechnet waren die Importe allerdings um 1,5 Prozent rückläufig. Saisonbereinigt gingen die Einkäufe von ausländischen Gütern um 0,9 Prozent zurück. Damit halte der seit Ende 2012 registrierte Rückgang weiter an, schreiben die Experten.
Ausser den Gruppe «Energieträger» (-13,5 Prozent) waren nominal und im Vorjahresvergleich alle Hauptgruppen zum Teil deutlich im Plus. Investitionsgüter etwa importierten die Schweizer Unternehmen deutlich mehr als noch im April 2012 (+21,7 Prozent).
Die Handelsbilanz schloss mit einem Überschuss von 1,7 Mrd. Franken. Im März dieses Jahres hatte der Überschuss noch knapp 1,9 Mrd. Franken, im Februar rund 2 Mrd. Franken betragen.