Fünf Tage nach den Snowboardern debütieren die Freestyle-Skifahrerinnen in Rosa Chutor auf olympischer Ebene. Die Schweizerinnen Eveline Bhend und Camilla Berra gehören nicht zu den Favoritinnen.
Für den kreativen Teil der Ski-Fraktion steht im Slopestyle eine Premiere an. Auf dem attraktiven Kurs, auf dem die Snowboarder in den letzten Tagen regelrechte Sprungfestivals inszenierten, werden zunächst die Frauen den neuen Flugtarif festlegen. Misra Noto, der Coach der Schweizer Equipe, äusserte sich ohne taktische Zurückhaltung zum Einstand der neusten OS-Generation: «Das wird ein riesiges Ding. Die Sportler sind ready, das Umfeld ist ready. Wir werden eine Hammershow bieten.»
Etwas weniger euphorisch formuliert Noto die Zielsetzung seiner beiden Fahrerinnen. Camilla Berra werde in erster Linie Erfahrungswerte aufsaugen können: «Für sie ist eine Medaille erst 2018 realistisch.» Mehr traut er Eveline Bhend zu. Die 32-Jährige stand im Weltcup schon zweimal auf dem Podium. «Mit ihr ist jederzeit in den Top 12 zu rechnen, wenn alles aufgeht. Trainiert hat Eveline gut.»
Die Hauptrolle ist im 24-köpfigen Feld der Frauen aber nicht für die älteste Teilnehmerin, sondern für die Riderinnen aus Nordamerika vorgesehen. Die Wintersport-Industrie pumpt in den USA und Kanada am meisten Geld in die Entwicklung von Trends. Entsprechend sieht die Erfolgsbilanz der beiden führenden Nationen seit der WM-Premiere aus: Fünf von sechs Medaillengewinnerinnen stammen aus Übersee.