Dank der Gastronomie, der Hygiene und dem Personal teilen sich die Schweizer Autobahn-Raststätten mit jenen in Österreich den ersten Rang in Europa. Schwachpunkte in der Schweiz sind hohe Preise, ein beschränktes Angebot für Familien und die Wege für Fussgänger.
Dies hat der Touring Club Schweiz (TCS) ermittelt. Mit seinen Partnerclubs hat er 65 Autobahn-Raststätten auf den wichtigsten europäischen Achsen bewertet.
Sechs Raststätten wurden in der Schweiz unter die Lupe genommen: Bavois VD, Pratteln Süd BL, Grauholz Nord BE, Würenlos AG, Luzern-Neuenkirch Ost LU und Bellinzona Nord TI.
Die Stärken ihrer Infrastruktur liegen laut TCS im hervorragenden gastronomischen Angebot, in der untadeligen Hygiene der sanitären Einrichtungen, dem grossen Warenangebot in den Läden und beim freundlichen Personal.
Das manchmal beschränkte Angebot für Familien und für Behinderte, die Sicherheit der Fussgänger und die sehr hohen Preise bilden demgegenüber Schwachpunkte der Autobahn-Raststätten der Schweiz.
Grosse Unterschiede
Im übrigen zeigte der Test grosse Unterschiede auf. Kroatien und Slowenien schnitten sehr gut ab, während spanische Raststätten den Ansprüchen von Familien nicht genügen.
Serbien und Tschechien glänzen grösstenteils mit einem guten Preis/Leistungs-Verhältnis, während kostenpflichtige Toiletten in Deutschland ärgern und die Einrichtungen in den Niederlanden für körperlich behinderte Gäste schwer zugänglich sind.
In Frankreich, Italien und Luxemburg findet sich Gutes und Schlechtes nebeneinander. Belgien endet auf dem zweitletzten Platz.
Familien oft schlecht dran
Der Test zeigt auf europäischer Ebene Mängel in mehreren Bereichen auf. Vor allem Familien seien oft schlecht dran; fast zwei Drittel der bewerteten Raststätten wurden als wenig familientauglich eingestuft.
Wege für Fussgänger und Spielplätze für Kinder seien oft ungenügend gegen den Verkehr gesichert. Bemängelt wurden auch der nicht vorhandene Kleinkinder-Wickelraum, der schwierige Zugang für Personen mit Behinderung und kostenpflichtige Toiletten. Schliesslich seien die Preise in Läden und Restaurants oft hoch.
Die Tester besuchten jede Autobahn-Raststätte zweimal. Angenommen wurden die Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie, bestehend aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern, wovon ein Kleinkind.