Einen Lob- und einen Schmähpreis haben die Autoren und Autorinnen der Schweiz (AdS) für die Berichterstattung zu Schweizer Literatur vergeben: «Le Courrier» erhielt die «Plume de paon», die Pfauenfeder, die SRG-TV-Stationen dagegen die «Plume de plomb», die Bleifeder.
Anlässlich seiner Generalversammlung vom Donnerstag in Solothurn lobte der Berufsverband AdS die Westschweizer Tageszeitung «Le Courrier» für die «kontinuierliche Präsenz mehrsprachiger zeitgenössischer Literatur in ihrem Blatt».
Bei der SRG, die in den Augen der AdS «eigentlich den öffentlichen Auftrag hat, Schweizer Literatur im Radio und Fernsehen zu thematisieren», sieht der Verband zumindest bei den drei Fernsehstationen in allen drei Sprachregionen Literatur «marginalisiert bis abwesend».
Der AdS zeigte sich an der Generalversammlung laut Mitteilung «hoch erfreut» über die Kulturbotschaft, in welcher der Bundesrat die Kultur-Fördergelder für die nächste Legislatur aufstockt. Die Autoren richten «bereits heute einen Appell an das Parlament», der Literatur «die Bedeutung, die ihr gebührt, auch zuzugestehen und die notwendigen Mittel zu sprechen».
Ausserdem bekräftigte die Generalversammlung einmal mehr die Notwendigkeit, das international geltende Verleihrecht zu übernehmen und Autoren für die Ausleihe ihrer Bücher in den Bibliotheken zu entschädigen. Schliesslich wurde Camille Lüscher neu in den Vorstand gewählt.