Die Schweizer Beachvolleyballerinnen lassen sich vom Hype um das olympische Turnier nicht aus der Ruhe bringen.
Copacabana, Stadtstrand, Natursand und ein Stadion mit 12’000 Zuschauern: der Rahmen des Beachvolleyball-Turniers ist Weltklasse, von der Atmosphäre her ist für die beiden Schweizer Frauenduos etwas schwierig einzuschätzen. «Am ehesten dürfte die Stimmung mit jener in Klagenfurt vergleichbar sein», waren sich die vier Spielerinnen einig.
Im Gegensatz zu einigen anderen Duos sind sie mit den Begebenheiten vor Ort aufgrund diverser Besuche im Land vertraut. «Wir kennen und schätzen die Art der Brasilianer. Sie sind sehr herzlich – und manchmal auch sehr chaotisch», so Nadine Zumkehr. «Aber wir wissen damit umzugehen.» Ungewohnt sind einzig die langen Pausen zwischen den Partien und die Anspielzeiten. Zumkehr bestreitet die drei Vorrundenspiele mit ihrer Partnerin Joana Heidrich am 7., 9. und 11. August jeweils zwischen 18.30 Uhr und Mitternacht.
Auf den 6., 8. und 10. August sind die Gruppenspiele von Isabelle Forrer/Anouk Vergé-Dépré angesetzt, um 23 Uhr, um 10 Uhr und um 21 Uhr Ortszeit. «Wir sind es uns gewohnt, ein straffes Programm zu haben», so Forrer. Um sich auf die späte Anspielzeit vorzubereiten, durften die Thurgauerin und ihre Berner Teamkollegin offiziell ausschlafen – und trainierten sie entsprechend später. «Hier gibt es Zeit, um mal loszulassen. Allerdings ist es schwieriger, im Rhythmus zu bleiben.» Auf der World Tour sind es oftmals zwei Einsätze pro Tag, an den Olympischen Spielen ist es zumindest in der Gruppenphase einer in zwei Tagen.
Gut 60 Stunden vor Turnierbeginn strahlten beide Schweizer Duos viel Coolness und Selbstvertrauen aus. Letzteres hatten sie sich mit guten Resultaten am Major von Klagenfurt reichlich geholt. Heidrich/Zumkehr wurden erst im Final gestoppt, Forrer/Vergé-Dépré wurden Fünfte. Die Zielsetzung für die Olympischen Spiele ändert sich aber durch die gelungene Hauptprobe nicht. «Genauso wenig wie die weniger guten Resultate vor Klagenfurt etwas daran geändert hätten», so Zumkehr.
Beide Teams denken Sportart-typisch: von Punkt zu Punkt, von Spiel zu Spiel, aber mit dem Minimalziel, die Gruppenphase zu überstehen. Für Forrer/Vergé-Dépré wird der Auftakt gegen die Chinesinnen Wang/Yue in der Nacht auf Sonntag (4.00 Schweizer Zeit) von grosser Wichtigkeit. Ein Sieg gegen die ähnlich stark eingestuften Asiatinnen würde die Tür für die Achtelfinal-Qualifikation als Top-2-Duo der Gruppe schon ziemlich weit aufstossen. Heidrich/Zumkehr treffen in der Nacht auf Montag (2.00 Uhr) auf die ihnen bestens bekannten Deutschen Borger/Büthe.