Die Schweizer Bevölkerung ist ausgesprochen biberfreundlich. Mehr als neun von zehn Befragten unterstützen laut Pro Natura die Rückkehr von «Meister Bockert». Besonders geschätzt wird der Biber als «Landschaftsarchitekt».
Indem der Biber Bäche aufstaut, verändern sich die Uferbereiche. Diese Feuchtgebiete bilden Lebensgrundlage für gefährdete Amphibien oder seltene Libellen. Diese Bedeutung des Bibers für die einheimische Artenvielfalt anerkennen 86 Prozent der Bevölkerung.
Dies ergibt eine Telefonumfrage des Instituts gfs-zürich im Auftrag von Pro Natura, die am Montag veröffentlicht wurde. Rund 1000 Personen in der Deutsch- und Westschweiz nahmen im März daran teil.
92 Prozent der Teilnehmenden wollen, dass der Biber geschützt bleibt. Die Sympathie für den einheimischen Nager ist auf dem Land und in der Stadt ähnlich hoch.
Die Rückkehr des Bibers in seine angestammten Lebensräume geschieht indes nicht ohne Nebengeräusche. Einigen Landwirten oder Grundbesitzern wird er lästig, weil er sich beispielsweise an Zuckerrüben gütlich tut.
Eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) ergreift in Konfliktsituationen zwischen Biber und Mensch aber Partei für die Interessen der Natur gegenüber den Ansprüchen von Grundeigentümern.
Erfolgreiche Wiederansiedlung
Der Biber ist in den vergangenen Jahren nach und nach in die Schweiz zurückgekehrt. In immer kürzeren Abständen stellen Fachleute Biberspuren an Bächen fest, an denen in den letzten Jahrzehnten keine Biber mehr vorkamen. Jüngstes Beispiel ist die Rückkehr des Nagers ins Oberbaselbiet.
Mit ihrem Programm «Hallo Biber!» unterstützt Pro Natura die Rückkehr des Bibers in seine alte Heimat. 2007 wurde die Aktion schweizweit lanciert.
Die Biberbestandesaufnahme 2007/2008 – die aktuellste offizielle Statistik – schätzte den Schweizer Bestand auf 1600 Tiere. Laut Pro Natura dürften es heute aber bereits ungefähr 2000 Biber sein, die in der Schweiz leben.