Schweizer Bevölkerung steht gemäss Umfrage hinter Olympiakandidatur

Die Mehrheit in der Schweizer Stimmberechtigten steht hinter einer Bündner Olympiakandidatur. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Isopulic im Auftrag des „SonntagsBlick“.

Bundesrat Ueli Maurer und der Präsident von Swiss Olympic, Joerg Schild, während einer Medienkonferenz zur Bündner Olympiakandidatur (Archiv) (Bild: sda)

Die Mehrheit in der Schweizer Stimmberechtigten steht hinter einer Bündner Olympiakandidatur. Dies ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Isopulic im Auftrag des „SonntagsBlick“.

Demnach würden sich 54,6 Prozent der Befragten freuen, wenn die Olympischen Winterspiele 2022 in Davos und St. Moritz stattfinden würden.

Noch grösser ist die Olympia-Euphorie bei den unter 35-Jährigen: 74 Prozent dieser Altersgruppe befürworten eine Olympiakandidatur der Bündner Wintersportorte. Bei den befragten Bewohnern der Voralpen- und Alpenregion von Wallis bis Graubünden erreichte die Zustimmung 60 Prozent, wie der Verein Olympische Winterspiele Graubünden 2022 am Sonntag mitteilte.

Insgesamt wurden 1033 Schweizerinnen und Schweizer befragt. Eine separate Auswertung für den Kanton Graubünden konnten die Meinungsforscher wegen der geringen Fallzahlen nicht machen. Die stimmberechtigten Bündnerinnen und Bündner stimmen am 3. März 2013 darüber ab, ob sie Olympische Spiele wollen. Bereits im Dezember berät das Bündner Kantonsparlament die Kandidaturvorlage.

Nach ersten Schätzungen würden sich die Gesamtkosten für die Winterspiele auf rund 4,5 Milliarden Franken belaufen. Der Bundesrat hat eine Defizitgarantie von einer Milliarde Franken angekündigt. Das Defizit für die gesamten Spiele wird zurzeit auf rund 1,3 Milliarden Franken geschätzt.

Keine Abstimmung über Bundesbeitrag

Weil die Bundesbeiträge per Kreditbeschluss gesprochen werden, unterstehen sie nicht dem Referendum. Die Schweizer Stimmbevölkerung kann sich deshalb nicht zur Bündner Olympiakandidatur äussern.

„Schauen Sie, der Bund gibt pro Jahr 70 Milliarden Franken aus, darüber ist auch kein Referendum möglich“, sagte Sportminister Ueli Maurer im Interview mit der „SonntagsZeitung“. Da sei es nur fair, dass bei den Beiträgen für die Winterspiele auch kein Referendum möglich sei.

Wie der Bund die Kostenbeteiligung von einer Milliarde Franken finanzieren wird, konnte Sportminister Ueli Maurer noch nicht sagen. Dafür sei es noch zu früh.

Spätestens im November 2013 muss die Bündner Kandidatur beim Internationalen Olympischen Komitee angemeldet werden. Im März 2014 sind Dokumente und Angaben zu finanziellen Garantien durch den Bund einzureichen.

Vergeben werden die Winterspiele Ende Juli 2015. Bis jetzt sind sieben Kandidaturen im Rennen: München, Barcelona, Nizza, Oslo, Krakau und Zakopane (Polen), Braso (Rumänien) und Lviv (Ukraine).

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