Schweizer Bischöfe überrascht und erfreut

Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, der St. Galler Bischof Markus Büchel, verspricht sich vom neuen Papst Franziskus einen «ganz grossen Neuanfang für die Kirche». Die Schweizer Bischöfe zeigten sich erfreut über die Papstwahl.

Erfreut über Papstwahl: Markus Büchel, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (Archiv) (Bild: sda)

Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, der St. Galler Bischof Markus Büchel, verspricht sich vom neuen Papst Franziskus einen «ganz grossen Neuanfang für die Kirche». Die Schweizer Bischöfe zeigten sich erfreut über die Papstwahl.

Markus Büchel bezeichnete die Wahl von Jorge Mario Bergoglio an einer Medienkonferenz in St. Gallen als «riesige Überraschung». Nach der relativ raschen Entscheidung hätte er eher einen der Kronfavoriten erwartet. Büchel zeigte sich «sehr beeindruckt» von Franziskus‘ ersten Worten an die Gläubigen.

Der neue Papst wirke wie ein «einfacher, schlichter Mann», der sicher in Buenos Aires sehr nahe beim Volk gelebt habe. Mit dem Namen Franziskus sei ein grosses Programm verbunden. Er hoffe «auf einen spirituellen Neuanfang mit Franziskus», sagte Markus Büchel.

Die Schweizer Bischöfe drückten ihre Freude über die Papstwahl aus. «Von Herzen wünschen wir Papst Franziskus Weisheit und Kraft», schreibt die Schweizer Bischofskonferenz in einem Communiqué vom Mittwochabend.

Bewegte Zeit für die Kirche

In den vergangenen Wochen sei nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. spürbar gewesen, dass die katholische Kirche eine bewegte Zeit durchlebe. Mit offenem Herzen nähmen die Bischöfe nun die Mitteilung der Wahl entgegen.

Die intensiven und offenen Gespräche im Vorkonklave hätten dem Kardinalskollegium und auch Kardinal Jorge Mario Bergoglio, dem neuen Papst, die komplexe Situation der katholischen Kirche ebenso wie anstehende Aufgaben vor Augen geführt, heisst es weiter. «Die Kirche steht vor grossen Herausforderungen.»

Schwieriges Amt

So sei dem neuen Bischof von Rom ein äusserst schwieriges Amt anvertraut. Er brauche eine gute Gabe der Wahrnehmung und Deutung der Zeichen der Zeit, ein Gespür für die legitimen Verschiedenheiten der Ortskirchen und das Charisma, sie in der Einheit der Kirche fruchtbar zu machen.

«Von Herzen wünschen wir Papst Franziskus Weisheit und Kraft», schreibt die Schweizer Bischofskonferenz. «Wir bitten für ihn, dass er die notwendige Unterstützung und Beratung durch seine Mitarbeiter findet.»

«Unsererseits versichern wir Papst Franziskus, dass wir unsere gesamtkirchliche und ortskirchliche Verantwortung als Bischöfe in konstruktiver Kooperation mit ihm und in Verbundenheit mit dem gesamten Bischofskollegium wahrnehmen werden.»

Weltkirche verändert sich

Der Papst diene der Kirche auf der ganzen Welt. Mit seiner Herkunft aus Lateinamerika führe der neue Papst vor Augen, dass die Kirche in anderen Kontinenten ein stärkeres Gewicht gewinne und die Gestalt der Weltkirche sich stark verändere.

«So wird Katholizität anschaulich: die Vielfalt der Ortskirchen in unterschiedlichen Ländern und Kulturen findet in der einen Kirche zur Gemeinschaft. Die Bischöfe sind glücklich darüber, dass unsere Gemeinschaft mit den Mitchristen in den Ländern des Südens mit dieser Wahl sichtbaren Ausdruck findet.»

Ueli Maurers Glückwünsche

Im Namen des Bundesrates und des Schweizer Volkes liess auch Bundespräsident Ueli Maurer dem neuen Pontifex ein Gratulationsschreiben zukommen. Darin wünscht Maurer Papst Franziskus «im Namen des Bundesrats und der Bürgerinnen und Bürger der Schweiz ein erfolgreiches Pontifikat», wie aus einem Communiqué hervorgeht.

Die Schweiz und der Heilige Stuhl teilten ihre Verpflichtung für den Frieden, für Gerechtigkeit, Toleranz, religiöse Freiheit und Menschenwürde, hiess es. Von Seiten der Schweiz wird Bundesrat Didier Burkhalter an der Messe zur Amtseinführung von Papst Franziskus teilnehmen.

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