Der Wahlausgang in Griechenland hat an der Schweizer Börse für Erleichterung gesorgt, Euphorie kam aber keine auf. Der Schwergewichte-Index SMI gewann 0,46 Prozent auf 5938,76 Punkte leicht im Plus. Der breite SPI gewann 0,4 Prozent auf 5525 Punkte.
Fester tendierten die Luxuswerte. Swatch, die gegen drei Prozent zulegten, kam eine Kaufempfehlung zugute. Bei den sogenannten defensiven Werten Novartis, Roche und Nestlé hielten sich die Kursgewinne in Grenzen. Die Banken drehten nach einem festeren Start leicht ins Minus.
Der Euro-Franken-Kurs wurde durch die Wahlen nur geringfügig beeinflusst. In der Nacht legte die europäische Gemeinschaftswährung im asiatischen Handel vorübergehend leicht auf 1,2017 Franken zu, ehe sie mit Beginn des Handels in Europa wieder auf 1,2010 Fr. fiel. Am Abend war der Euro 1,2010 Franken wert.
Vorsichtige Einschätzungen
Unter Analysten überwogen die vorsichtigen Einschätzungen. „Griechenland wählt Unsicherheit“ überschrieb die Bank Sarasin ihre Einschätzung der Lage nach der Wahl. Zwar seien nun Extremszenarien in den Hintergrund getreten, aber die wohl bevorstehende langwierige Regierungsbildung lasse die Unsicherheit fortbestehen und Unsicherheit schwäche die Konjunktur in Europa.
Die strukturellen und konjunkturellen Probleme in den übrigen Euro-Peripherieländern blieben bestehen, hielt die St. Galler Kantonalbank fest. „Sehr bald werden diese wohl wieder in den Fokus der Anleger rücken“.
Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer dem EU-Gipfel in zehn Tagen entgegen. Dort werden neue Lösungsansätze erwartet. „Die Erwartungen an den Gipfel sind immens“, so die Zürcher Kantonalbank. Das Risiko, dass die hohen Erwartungen enttäuscht werden, sei ebenfalls gross.
Erleichterung in Athen
In Athen legte der griechische Leitindex Athex Composite Share Price zu Beginn um 6,89 Prozent zu. Vor allem die Bankenwerte setzten zur Rallye an. Bei Börsenschluss notierte der Index noch 3,64 Prozent im Plus.
Auch andere Börsen in der Euro-Zone legten deutlich zu. Der Deutsche Aktienindex (Dax) stieg anfänglich um 1,21 Prozent, schloss aber lediglich mit 0,30 Prozent im Plus.
Zuvor hatten bereits die asiatischen Börsen deutliche Kursgewinne verzeichnet. In Japan schloss die Börse in Tokio mit einem Plus von 1,77 Prozent. Die Börse in Hongkong verzeichnete einen Anstieg um 1,24 Prozent, in Shanghai gingen die Kurse um 0,58 Prozent nach oben.