Schweizer Chirurgen bekämpfen Missbrauch mit neuen Richtlinien

Die Chirurgen in der Schweiz lancieren eine Charta, um Patienten vor Missbrauch zu schützen. Mit den Richtlinien wollen sie vermeiden, dass Ärzte Behandlungen aus wirtschaftlichen Überlegungen durchführen.

Operationen sollen ausschliesslich medizinisch begründet sein, verlangt die Charta (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Chirurgen in der Schweiz lancieren eine Charta, um Patienten vor Missbrauch zu schützen. Mit den Richtlinien wollen sie vermeiden, dass Ärzte Behandlungen aus wirtschaftlichen Überlegungen durchführen.

„Die Chirurgen verpflichten sich zu ausschliesslich chirurgisch begründeten Eingriffen“, sagte Ralph Alexander Schmid, Präsident der Schweizer Chirurginnen und Chirurgen (SGC), laut Redetext vor den Medien in Bern.

Auch die Weitervermittlung und Zuweisung von Patienten dürfe nicht durch finanzielle Interessen motiviert sein. Ein Arzt solle beispielsweise keine Provision erhalten für eine Vermittlung an einen anderen Arzt, schreibt die SGC. Ein solches Vorgehen untergrabe die freie Arztwahl.

Mit der Charta greifen die Chirurgen ein Tabuthema auf: „Die Balance zwischen Medizin und Ökonomie droht in Schieflage zu geraten“, sagte Schmid. Die SGC forderte ihre Mitglieder auf, die Charta „auch zum eignen Schutz“ zu unterzeichnen.

Auch die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hatte im Februar neue Richtlinien zur Zusammenarbeit von Ärzteschaft und Industrie verabschiedet.

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