Schweizer Curler mit Bronze belohnt

Nach dem 6. Rang der Weltmeisterinnen um Binia Feltscher bescheren die Genfer Curler an der EM in Glasgow der Schweiz doch noch einen Erfolg. Sie besiegen Russland im Spiel um Bronze 8:6.

Peter De Cruz' Konzentration wurde mit einer Medaille belohnt (Bild: sda)

Nach dem 6. Rang der Weltmeisterinnen um Binia Feltscher bescheren die Genfer Curler an der EM in Glasgow der Schweiz doch noch einen Erfolg. Sie besiegen Russland im Spiel um Bronze 8:6.

Ganz im Gegensatz dem 4:7 verlorenen Halbfinal gegen Norwegen führten Valentin Tanner, Skip Peter De Cruz, Claudio Pätz und Benoît Schwarz im Match gegen die Russen (Alexej Timofejew, gegen die sie schon in der Round Robin gewonnen hatten, von Beginn an das Kommando. Hierfür kam ihnen entgegen, dass sie mit dem Vorteil des letzten Steins in die Partie steigen konnten. In der ganzen Partie gerieten sie nie in Schwierigkeiten. Den entscheidenden Stein im 10. End brachte die Nummer 4 Benoît Schwarz mit einem relativ einfachen, offenen Take-out ins Ziel.

Obwohl die drei Genfer im Team erst um die 25 Jahre alt sind und auch der Zürcher Claudio Pätz noch keine 30, legt das Quartett des CC Genf bereits eine erfreuliche Konstanz auf internationalem Niveau an den Tag, In Glasgow holten sie auch in ihrer dritten internationalen Meisterschaft nach der WM 2014 und der EM 2015 nicht den Titel, aber zum dritten Mal eine Medaille. Um das letzte Schweizer Männerteam zu finden, das an seinen ersten drei internationalen Meisterschaften aufs Podest kam, muss man 35 Jahre zurückblättern, bis zum ehemaligen Weltmeister Jürg Tanner, dem Skip von Lausanne Riviera. Dabei hat die Karriere für Peter De Cruz und seine Mannen erst begonnen.

Mit ihrer Konstanz heben sich die Genfer von allen europäischen Spitzenteams mit Ausnahme der Schweden um Niklas Edin und der Norweger um Thomas Ulsrud ab. Als Gegenpol ist die von Rasmus Stjerne angeführte dänische Topformation eine Sphinx. Die Dänen stiegen 2014 aus dem EM-B-Turnier ab und wurden letzten April in Basel WM-Zweite. Jetzt in Glasgow wurden sie Zehnte und Letzte, was den neuerlichen Abstieg und den Verlust des WM-Startplatzes zur Folge hat. Von derartiger Inkonstanz sind die Genfer weit entfernt.

Bei all den Erfolgen in den letzten Jahren mit vier Weltmeister-Titeln bei den Frauen und je einem EM-Titel bei den Frauen und den Männern sind Medaillengewinne an Europameisterschaften für die Schweizer Teams nie selbstverständlich. Es kommt sporadisch vor, dass Swiss Curling an den EM-Turnieren leer ausgeht. In den letzten 20 Jahren war dies sechs Mal der Fall, zuletzt 2012.

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