Die Schweizer Curler um Skip Sven Michel erleiden im Olympia-Turnier einen Rückschlag. Sie verlieren am gleichen Tag gegen China 4:5 und gegen Grossbritannien 2:4.
Trotz der Zwischenbilanz von drei Niederlagen bei nur einem Sieg ist für Simon Gempeler, Sandro Trolliet, Claudio Pätz und Sven Michel die angestrebte Qualifikation für die Halbfinals noch immer ein Thema. Hierfür aber müssen sie von den verbleibenden fünf Vorrundenspielen – unter anderem spielen sich noch gegen Medaillenanwärter Norwegen – mindestens vier gewinnen.
Gegen die vom zweimaligen Weltmeister David Murdoch angeführten Briten hatten die Adelbodner Curler auf ihrem Weg zum Europameister-Titel im November einen schönen Sieg errungen, doch diesmal setzte sich das gnadenlose schottische Defensiv-Curling durch. Mit einem gestohlenen Stein im 4. End verschafften sich die Briten eine 2:0-Führung, die sie bis zuletzt nicht mehr aus der Hand gaben. Die an sich keineswegs schlecht spielenden Berner Oberländer wussten keine der wenigen Chancen zu nutzen, die sich ihnen von dort weg noch boten.
Im Morgenspiel gegen China – eine Mannschaft, die an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen noch keine Medaille gewonnen hat – ärgerte sich das Team des CC Adelboden über die Niederlage. Die Schweizer spielten zu wenig gut, um der Partie einen positiveren Verlauf zu geben. Sie verloren – wie danach gegen die Schotten – die Ausmarchung um den letzten Stein im ersten End und befanden sich danach nie mehr im Vorteil. Die Chinesen führten 2:0, 3:2 und 4:3.
Eine Möglichkeit bot sich, die Partie im Finish noch herumzureissen. Vor den letzten vier Steinen im End lagen vier Schweizer Steine im Haus. Der chinesische Skip Liu Rui korrigierte hingegen mit zwei perfekten Versuchen, und die beiden Steine des Schweizer Skips missrieten. Skip Sven Michel: «In diesem End hätten wir mit nicht besonders schwierigen Steinen mindestens zwei, wenn nicht drei Steine schreiben müssen.» Warum klappte es nicht? «Wir haben wohl zu lange diskutiert und waren nicht sicher, was wir tun sollten.» Statt mit einer 5:4- oder 6:4-Führung mussten die Schweizer mit einem Unentschieden und ohne den Vorteil des letzten Steins ins letzte End. Dort kontrollierten die Chinesen das Spiel, was zum verdienten 5:4-Sieg führte.