Die Schweizer Curler um Skip Peter De Cruz verlieren an der WM in Peking mit riesigem Pech 9:10 nach Zusatz-End gegen Schottland, reagieren darauf jedoch mit einem 8:3-Sieg gegen Japan.
Mit der Zwischenbilanz von drei Siegen und zwei Niederlagen halten die Schweizer Meister Valentin Tanner, Dominik Märki, Peter De Cruz und die Nummer 4 Benoît Schwarz vom CC Genf ihren Kurs Richtung Playoffs.
Eigentlich jedoch müssten die jungen Schweizer bei ihrem WM-Debüt nun mit einer 4:1-Bilanz an 2. Stelle liegen. Denn die Partie gegen Schottland hatten sie im Prinzip bereits gewonnen. Sie lagen nach einer guten Partie im 10. End 9:6 voran. Die Schotten hatten vor ihrem letzten Versuch zwei ungeschützt daliegende Steine im Haus, Benoît Schwarz konnte auswählen, welchen der beiden er treffen wollte.
Dann passierte das, was jeder Curler fürchtet. Schwarz‘ Stein erwischte schon kurz nach der Abgabe ein Haar und änderte die Richtung um rund über 30 Grad. Und dies beim alles entscheidenden Versuch. Die Schotten kamen auf diese Weise gleichsam gratis zu ihrem Dreierhaus und konnten sich ins Zusatz-End retten – das sie prompt gewannen. Die Schweizer hatten die Partie davor klar dominiert, hatten sich Führungen von 3:0, 6:2, 8:4 und 9:6 erspielt.
Während die Genfer ihre erste internationale Meisterschaft bestreiten, stellen die Schotten ein routiniertes Team mit zwei hochdekorierten Spielern. Ewan MacDonald, der nach einer langen Zeit als Nummer 3 nun mit einem neu zusammengestellten Formation als Skip agiert, wurde in früheren Jahren dreimal Weltmeister (einmal mit dem legendären Hammy McMillan, zweimal mit dem aktuellen Olympia-Zweiten David Murdoch). Zwei WM-Titel hat MacDonalds Nummer 1 Euan Byers im Palmares.
Die Schweizer liessen sich durch ihr Pech nicht aus dem Konzept bringen und waren nur wenige Stunden danach für den Match gegen die ausgezeichnet ins WM-Turnier gestarteten Japaner mental parat. Ähnlich wie gegen Schottland zogen sie bis zum 5. End auf 6:1 davon. Danach verwalteten sie den Vorsprung mühelos. Überraschend früh, nach sieben Ends, gaben die Japaner auf.
Das Team von Skip Yusuke Morozumi hatte an seinen ersten beiden Weltmeisterschaften 2011 und 2013 nur die Ränge 10 respektive 11 belegt. In Peking dagegen starteten die Asiaten mit drei Siegen in vier Partien. So bezwangen sie auch den ersten Goldfavoriten Kanada.