«Magnum», ein prächtiges Exemplar von einem Bernhardinerhund und Nachfahre des berühmten «Barry», ist am Mittwoch zur Generalaudienz bei Papst Franziskus vorgelassen worden. Der Papst soll von «Magnum» hingerissen gewesen sein.
Den Vierbeiner begleitete eine Delegation der Stiftung «Fondation Barry», die sich um Aufnahme des Alpenübergangs Grosser Sankt Bernhard nebst Hospiz und Hundezucht ins Weltkulturerbe der UNESCO bemüht.
Der 70 Kilogramm schwere Hund wurde dem Papst nach der Audienz auf dem Petersplatz vorgestellt. Der Heilige Vater streichelte das 18 Monate alte Tier und unterhielt sich mit der Schweizer Delegation, die den Bernhardiner begleitete.
«Der Papst war von Magnum, diesem gutmütigen Riesen, sofort hingerissen», berichtete Stiftungspräsident Claudio Rossetti. Der Pontifex habe ihn gestreichelt und sich erkundigt, weshalb er kein Fass am Hals trage. «Wir haben ihm erklärt, dass Magnum noch zu jung dafür sei,» so Rossetti. Der Papst habe daraufhin scherzend erwidert, dass «Magnum» mit dem Fass wieder zu ihm zurückkehren solle.
Mit dem Besuch beim Papst unternahm die Schweizer Delegation einen ersten symbolischen Schritt zur grenzüberschreitenden Kandidatur der Region des Grossen Sankt Bernhard als Weltkulturerbe der UNESCO. «Wir sind dabei, gemeinsam mit Italien ein Dossier zu verfassen, das der UNESCO vorgelegt werden soll», erklärte Alt Nationalrat und Ex-CVP-Präsident Christophe Darbellay, der als Mitglied der Schweizer Delegation nach Rom gereist war.
Die drei charakteristischen Elemente, das Hospiz der Chorherren des Grossen Sankt Bernhard, die Bernhardinerhunde, sowie die Wege, die schon seit Jahrtausenden beschritten wurden, seien der Schwerpunkt dieser Kandidatur, sagte der Walliser.
Die Stiftung «Fondation Barry» hatte 2005 die Zucht des Schweizer Nationalhundes von den Chorherren vom Sankt Bernhard übernommen, die sich dazu nicht mehr in der Lage sahen.
Um 1750 hatten die Mönche auf der Passhöhe erstmals Bernhardiner als Rettungshunde abgerichtet. Der berühmteste Bernhardiner war «Barry». Er soll im Gebiet des Grossen Sankt Bernhard mehr als 40 Menschen das Leben gerettet haben, bevor er 1814 starb.
Heutzutage dienen die Bernhardiner hauptsächlich als Sozialhunde. Sie sind unter anderem in Altersheimen, Spitälern, Schulen und auf Behindertencamps im Einsatz.
Der Grosse-Sankt-Bernhard-Pass, der Martinach im Wallis mit Aosta in Italien verbindet, eigne sich für grenzüberschreitende Projekte bestens, sagte Darbellay. Mit der Kandidatur zum Weltkulturerbe erhoffe sich die Region des Grossen Sankt Bernhard unter anderem die Schaffung gemeinsamer Strukturen für die Vermarktung, sowie eine kulturelle und historische Aufwertung der Region.
Die Schweizer Delegation führte in Rom auch ein Gespräch mit Vertretern der italienischen UNESCO-Kommission.