Die australische Polizei hat in der vergangenen Woche den grössten Kokainfang ihrer Geschichte gemacht. 1,4 Tonnen Kokain im Wert von über 237 Millionen Franken wurden auf einer Jacht beschlagnahmt. Unter den sechs Festgenommenen ist auch ein Schweizer Doppelbürger.
Die Beschlagnahmung sei Resultat zweieinhalbjähriger Ermittlungen der australischen Bundespolizei zusammen mit der Grenzbehörde sowie dem neuseeländischen Zoll, teilten das Justiz- und Innenministerium am Montag mit.
Das Kokain wurde in einer nächtlichen Aktion auf einer Jacht beschlagnahmt, die aus Neuseeland stammt und die Drogen im Januar von einem Schiff im Südpazifik abgeholt hatte, wie es weiter hiess. Auf dem australischen Markt hätten sie demnach einen Wert von 312 Millionen australischen Dollar.
An Bord der Jacht seien ein 54-jähriger schweizerisch-fidschianischer Doppelbürger sowie ein 63-jähriger Neuseeländer verhaftet worden. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda allerdings mit, es habe keine Kenntnis von der Festnahme eines Schweizer Bürgers in Australien.
Weitere vier Männer im Alter von 32 bis 66 Jahren seien in Sydney verhaftet worden. Den Männer wird Drogenschmuggel vorgeworfen; dafür droht ihnen bei einer Verurteilung lebenslange Haft.
Erst Ende Dezember hatten die australischen Strafverfolgungsbehörden die Zerschlagung eines Netzwerkes von Kokainschmugglern bekannt gegeben. Dabei waren total 1,1 Tonnen Kokain in Australien und Tahiti beschlagnahmt worden, die für den australischen Markt bestimmt waren.
Den bisher grössten Kokainfund in Australien in einer einzigen Aktion gab es 2001 in West-Australien. Damals wurden 938 Kilogramm der Droge beschlagnahmt.