Vom Duschgel bis zur Küchenzeile: Die Schweizer kaufen weiterhin gerne im benachbarten, günstigeren Baden-Württemberg ein.
2015 seien bei den Hauptzollämtern in Singen und Lörrach insgesamt 17,6 Millionen Ausfuhrkassenzettel ausgestellt worden, sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, Claudius Marx. «Ich gehe davon aus, dass wir dieses Niveau halten.»
2011 seien es noch 11 Millionen Ausfuhrzettel gewesen – seitdem sei die Anzahl um mehr als 50 Prozent gestiegen. «Das konsolidiert sich jetzt ein bisschen», sagte Marx. «Aber es pendelt sich auf einem hohen Niveau ein.»
Mit den sogenannten «Grünen Zetteln» können sich Nicht-EU-Bürger die Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen, die sie auf ihre Einkäufe in Deutschland gezahlt haben – und zwar unabhängig von der Höhe des Einkaufs.
Vor allem für Schweizer ist das attraktiv – zusätzlich zu den ohnehin oft niedrigeren Preisen in Deutschland. Die Folge sind oft lange Staus und volle Innenstädte in den Grenzregionen.
Von der Einkaufslust der Schweizer profitierten praktisch alle Branchen auf deutscher Seite, sagte Marx. Im Ranking der Nachfrage hätten Shampoos und Duschgels inzwischen aber die Lebensmittel an der Spitze abgelöst.
«Drogerieartikel sind ungemein gefragt», sagte Marx. «Das lässt sich auch an der Anzahl der Drogeriemärkte in der Region ablesen.» Die Händler in den grenznahen Städten und Gemeinden hofften bereits auf ein gutes Weihnachtsgeschäft, bei dem auch die Schweizer kräftig mitkaufen.