Im Rahmen der Korruptionsaffäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ist ein Schweizer Banker von einem Singapurer Gericht angeklagt worden.
Dem ehemaligen Leiter der Singapurer Niederlassung der Zürcher Falcon Private Bank werden Geldwäscherei und weitere Delikte angelastet. Er soll es im März 2013 unterlassen haben, verdächtige Transaktionen über 1,7 Milliarden SGD (zirka 1,2 Milliarden Franken) zu melden.
Der Angeklagte hat laut den Vorwürfen zudem den Singapurer Behörden im Rahmen ihrer Untersuchungen zu unerlaubten Transaktionen von 1MDB-Geldern in zehn Fällen falsche Auskünfte erteilt.
Der im vergangenen Oktober in Singapur verhaftete 42-jährige ex-Banker befindet sich derzeit gegen Kaution auf freiem Fuss. An dem für den 11. Januar angesetzten Verfahren werde er sich schuldig bekennen, erklärte sein Anwalt gegenüber Journalisten.
Im Rahmen der 1MDB-Affäre sind bereits drei frühere Singapurer Angestellte der Privatbank BSI in dem südostasiatischen Stadtstaat zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Die Falcon Private Bank, die einem Staatsfonds von Abu Dhabi gehört, sowie die BSI, die derzeit von der Schweizer Konkurrentin EFG International übernommen wird, mussten ihre Aktivitäten in Singapur wegen der 1MDB-Affäre einstellen.
Neben den singapurischen Behörden ermittelt auch die Schweizer Bundesanwaltschaft im Fall 1MDB. Im vergangenen Oktober hatte die Schweizer Behörde mitgeteilt, dass sie gegen die Falcon ein Strafverfahren eröffnet hat. Es bestehe der Verdacht auf Mängel in der internen Organisation der Bank, aufgrund derer die Bank mögliche Straftaten im Zusammenhang mit 1MDB nicht verhindern konnte, teilte die BA damals mit.
Im Zentrum des Skandals um den milliardenschweren malaysischen Staatsfonds 1MDB steht der malaysische Premierminister Najib Rezak, der sich mit dem Fonds bereichert haben soll. In Malaysia und in den USA wird darum gegen Rezak wegen Korruption ermittelt. In verschiedenen Ländern laufen Verfahren gegen Banken, die Rezak bei der Verschleierung der Geldspur geholfen haben sollen.