Schweizer Exportmotor brummt leise aber stetig

Die Schweizer Exportindustrie entwickelt sich angesichts der anhaltenden Euro-Krise weiterhin bescheiden. Sie hält sich aber im grünen Bereich und schliesst das erste Halbjahr 2013 mit einem Plus von 0,4 Prozent ab. Die Ausfuhren der Uhrenindustrie stagnierten nahezu.

Exportstempel auf Kartonschachteln einer Luzerner Firma (Archiv) (Bild: sda)

Die Schweizer Exportindustrie entwickelt sich angesichts der anhaltenden Euro-Krise weiterhin bescheiden. Sie hält sich aber im grünen Bereich und schliesst das erste Halbjahr 2013 mit einem Plus von 0,4 Prozent ab. Die Ausfuhren der Uhrenindustrie stagnierten nahezu.

Insgesamt beliefen sich die Schweizer Exporte im ersten Semester auf 100,28 Mrd. Franken. Im zweiten Quartal lief das Geschäft besonders gut – mit einem Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Alles in allem kommt die Eidg. Zollverwaltung (EZV) in ihrer Mitteilung vom Donnerstag zum Schluss, der Aussenhandel habe sich in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres «wenig bewegt».

Die grösste Steigerung von allen Exportbranchen verzeichnete die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Sie konnte die Ausfuhren um 9,6 Prozent vergrössern. Mit einem Wert von 4 Mrd. Fr. machen ihre Ausfuhren jedoch nur 4 Prozent aller Schweizer Exporte aus. Zugelegt hat auch der mit 41,3 Mrd. Fr. wichtigste Exportsektor, die Pharma- und Chemieindustrie. Hier wurde ein Zuwachs von 3,9 Prozent verzeichnet.

Stagnation auf hohem Niveau in der Uhrenindustrie

Die Schweizer Uhrenindustrie könnte derweil nach Jahren des schier ungebremsten Wachstums an eine Grenze gestossen sein. Die Ausfuhren der Uhrenbranche stiegen nur noch um 0,8 Prozent. Bis anhin hatten sie jeweils mit zweistelligen Zuwachsraten geglänzt, vor einem Jahr etwa hatten sie sich um satte 16,5 Prozent vergrössert.

Insgesamt beliefen sich die Ausfuhren der Uhrenindustrie auf 10,2 Mrd. Franken. Grösster Abnehmer ist unverändert Hongkong mit 2 Mrd. Fr. Wertanteil, auch wenn dies 11,1 Prozent weniger als im Vorjahr entspricht. Um 1,1 Prozent auf 1,09 Mrd. Fr. kletterten die Exporte ins zweitgrösste Absatzland USA. Auch an die grossen Abnehmer in der EU wurden mit Ausnahme von Frankreich mehr Uhren geliefert.

EU bezieht weniger Güter aus der Schweiz

Gesamthaft betrachtet waren Schweizer Produkte in der EU weniger gefragt, nahmen die Ausfuhren zum wichtigsten Handelspartner Deutschland gemäss den Angaben der EZV doch um 6 Prozent und in die EU allgemein um 1 Prozent ab. Die Exporte in Richtung Nord- und Lateinamerika ihrerseits legten zu: Die USA bezogen 5 Prozent mehr Güter, Kanada bezog 13 und Argentinien gar 36 Prozent mehr.

Im Monat Juni allein beliefen sich die Ausfuhren aller Industrien auf 16,7 Mrd. Fr. und damit auf 1,2 Prozent weniger als im Juni 2012. Wie die EZV aber ausführt, ist dies einem fehlenden Arbeitstag im Gegensatz zum Vorjahresmonat geschuldet. Um diesen Effekt bereinigt legten die Exporte um 3,3 Prozent zu.

Die Importe schliesslich verringerten sich über die gesamten sechs Monate gerechnet um 0,6 Prozent und betrugen somit 87,93 Mrd. Franken. Für die Handelsbilanz ergibt dies einen neuerlichen Rekordüberschuss von 12,3 Mrd. Franken.

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