Neun von zehn Personen in der Schweiz sehen sich Filme im Fernsehen an, drei Viertel sogar mindestens einmal pro Woche. Das Kino lockt besonders junge Zuschauer.
Wie es in der Schweiz um das Interesse am Film steht und wie stark die verschiedenen Kanäle verbreitet sind, zeigt eine Umfrage des Bundesamtes für Statistik (BFS) über das Kulturverhalten 2014. Demnach bleibt das Fernsehen beim Filmkonsum für Jung und Alt die erste Wahl.
Zwei Drittel der Bevölkerung nutzt dafür Formate wie DVD oder Blu-ray. Das ist gleich viel wie der Anteil der Personen, die ins Kino gehen. Besonders gross ist die Anziehungskraft des Kinos bei Jungen: Rund 90 Prozent der 15- bis 29-Jährigen schauten sich dort 2014 einen oder mehrere Streifen an.
Neue Kanäle mit Potenzial
Diese Altersgruppe sieht sich auch doppelt so oft wie die Bevölkerung insgesamt (33 Prozent) Filme über das Internet an. Aus dem Erfolg der Streaming- oder Download-Plattformen beim jüngeren Publikum schliesst das BFS, dass sich die Sehgewohnheiten zumindest im privaten Bereich in Zukunft stark ändern könnten.
Nach Filmkategorien betrachtet, schwingen im Kinosaal Spielfilme und – wenig überraschend – namentlich Blockbuster obenaus. Diese Publikumsrenner werden doppelt so häufig besucht wie Autoren- oder Arthouse-Filme. Schweizer Produktionen erreichen mit 18 Prozent einen ähnlich grossen Bevölkerungsanteil wie Letztere.
Dokumentarfilme werden im Kino nur von gut einem Zehntel der Befragten besucht. Im privaten Bereich sind sie mit 86 Prozent die meistgenannte Genrekategorie und liegen somit noch knapp vor den Spielfilmen. Auch das heimische Filmschaffen weist privat einen viel höheren Anteil (64 Prozent) aus als im Kino.
Attraktives Festival Locarno
Rund 10 Prozent der Befragten begaben sich 2014 an mindestens ein Filmfestival. In der italienischsprachigen Schweiz, wo mit dem Festival del film Locarno der grösste Anlass dieser Art stattfindet, waren es fast ein Viertel.