Die Finanzchefs von Schweizer Unternehmen sind so optimistisch wie lange nicht mehr. Gemäss einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte rechnen 56 Prozent von ihnen mit einem Wachstum der Schweizer Wirtschaft in den kommenden zwölf Monaten.
Nur 5 Prozent rechnen mit einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP). Zieht man die pessimistischen von den optimistischen Einschätzungen ab, kommt man auf 51 Prozent. Gründe für den Optimismus sind das verbesserte Investitionsklima und der tiefere Inflationsdruck.
Zudem rechnen die Finanzchefs mit einer Entspannung beim Wechselkurs: Für die nächsten zwölf Monate gehen sie im Durchschnitt von einem Euro-Kurs von 1,25 Franken aus – komfortabel über dem von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) festgelegten Mindestkurs von 1,20 Franken.
«Die Schweizer Finanzchefs fassen langsam wieder Vertrauen in die Märkte», kommentierte Michael Grampp, Chefökonom von Deloitte in der Schweiz, das Ergebnis laut einer Medienmitteilung vom Sonntag. Die Risikobereitschaft nehme zu, was ein gutes Zeichen für eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft sei.
Die grössten Gefahren sehen die Finanzchefs nach wie vor im Ausland: Die Hälfte von ihnen gibt einen möglichen Rückgang der Auslandsnachfrage als wesentliches Risiko für ihr Unternehmen an. Auch hier sind die Befragten aber optimistischer geworden: Vor einem Jahr hatte der Anteil noch bei 65 Prozent gelegen.
Deloitte führt in jedem Quartal eine Umfrage unter Schweizer Finanzchefs durch. Bei der jüngsten Ausgabe wurden die Antworten von 120 Befragten ausgewertet. 30 Prozent von ihnen repräsentieren börsenkotierte Unternehmen.