Die Crawlerinnen sorgen am ersten Tag der Langbahn-EM in London über 4×100 m mit zweimal Landesrekord und EM-Rang 7 für das Glanzlicht aus Schweizer Sicht. Auch Yannick Käser erreicht den EM-Final.
Maria Ugolkova, Sasha Touretski, Danielle Villars und Noëmi Girardet unterboten am ersten Wettkampftag im London Aquatics Centre, wo 2012 schon die Schwimmwettkämpfe der Olympischen Spiele stattgefunden hatten, gleich zweimal ihren Schweizer Rekord von letztem August an den Weltmeisterschaften im russischen Kasan.
Im Vorlauf steigerte sich das Schweizer Quartett zunächst um nicht weniger als 1,6 Sekunden auf 3:42,10, was souverän für den Final der besten acht ausreichte. Am Abend liessen die Schweizerinnen in 3:41,76 gleich die nächste nationale Bestleistung folgen.
Am Ursprung der nochmaligen Steigerung stand Startschwimmerin Maria Ugolkova. In 55,07 sorgte die gebürtige Russin ebenfalls für einen Schweizer Rekord. Diesen hatte sie erst Mitte März an den nationalen Meisterschaften in Zürich auf 55,30 gesenkt. Ugolkova blieb damit auch ein weiteres Mal unter der Swiss-Swimming-Limite für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.
Auch die gesamte Frauen-Crawlstaffel verbesserte am Montag ihre Position im Kampf um einen der vier noch verbliebenen Quotenplätze für die Sommerspiele. Ob die Swiss-Swimming-Staffel im August tatsächlich nach Brasilien reisen darf, entscheidet sich bis Ende Mai.
Auch Käser im EM-Final
Neben der Frauen-Staffel überstand am Montag mit Yannick Käser nur noch ein weiterer Schweizer die Vorläufe. Der 23-jährige Aargauer hatte über 100 m Brust sowohl im Vorlauf wie auch im Halbfinal das nötige Hundertstel-Glück auf seiner Seite.
Am Morgen blieb er zwar in 1:01,59 fast um eine Sekunde über seiner persönlichen Bestzeit. Dies reichte Käser, der in den USA studiert, mit der Marge von einem Hundertstel dennoch für die Halbfinal-Teilnahme aus. Am Abend gelang ihm die Steigerung auf 1:01,13, womit der Olympia-Teilnehmer von 2012 als Achter auch die nächste Hürde schaffte. Käsers Vorsprung auf den Halbfinalneunten? – wiederum 0,01 Sekunden.
Käser – allerdings über seine Paradestrecke 200 m Brust – ist wie Jérémy Desplanches (200 m Lagen) und Sasha Touretski (50 m Crawl) bereits für die Olympischen Spiele selektioniert. Auch Martina van Berkel (200 m Delfin) hat seit zehn Tagen und den deutschen Meisterschaften in Berlin die Olympia-A-Limite geschafft.
Am ersten Tag in London kamen allerdings weder Touretski über 50 m Delfin noch Van Berkel über 200 m Rücken in die Nähe ihrer persönlichen Bestleistungen. Damit besassen sie keine Chancen auf das Überstehen der Vorläufe. Im Gegensatz zu den Frauen schaffte auch die Männer-Staffel über 4×100 m Crawl keinen Exploit und verpasste in 3:20,40 den Finalvorstoss als 14. deutlich.
Die ersten vier Goldmedaillen der 33. kontinentalen Titelkämpfe im 50-m-Becken gingen an den Italiener Gabriele Detti (über 400 m Crawl) und die Ungarin Katinka Hosszu (400 m Lagen), dazu setzten sich in den 4×100-m-Crawlstaffeln erwartungsgemäss Frankreich (Männer) und Niederlande (Frauen) durch.