Die Schweizer Skiakrobaten gehören im Sprung-Wettbewerb nicht zu den Favoriten. Mit ihrem Potential können sie aber den Final oder gar ein olympisches Diplom erreichen.
Am Tag vor dem letzten Wettkampf der Springer im «Extreme Park» erlitt das Schweizer Team einen Rückschlag. Christopher Lambert renkte sich bei einem Trainingssturz den Ellbogen aus und muss auf den Wettkampf verzichten. Renato Ulrich (10.) und Thomas Lambert (17.) gehören im Weltcup zum vorderen Drittel. Sie drehen beide drei Saltos und mindestens vier Schrauben. Da im Final erfahrungsgemäss mehr riskiert wird, dürften die beiden nicht um die Medaillen mitreden.
Ausser Ulrich, der zuletzt wegen einer Erkältung pausieren musste und zu Beginn der letzten Saison wegen einer Gehirnerschütterung monatelang ausgefallen war, konnten sich die Schweizer optimal auf den Saisonhöhepunkt vorbereiten. Ulrich wird in seinem Programm auf eine fünfte Schraube verzichten, bei Lambert ist im Bedarfsfall und bei guten Windbedingungen mit der Höchstschwierigkeit zu rechnen.
2012 brillierte Thomas Lambert mit dem dritten Platz im Gesamtweltcup. Seine Konstanz ist ein grosses Plus, die Frage wird nun sein, ob er sein Potenzial wie in Vancouver (12.) abrufen kann.
An der Spitze dominieren die Chinesen das Geschehen. Sie profitieren von gezielten staatlichen Förderungsprogrammen und greifen auf Ressourcen zurück, von denen andere Nationen ohne eine vergleichbare Akrobatik-Tradition nicht einmal zu träumen wagen.