Beim WM-Teamsprint der Langläufer ist den Schweizern heute (ab 14.30 Uhr) eine positive Überraschung zuzutrauen. Zuletzt im Weltcup verpassten Roman Schaad und Gianluca Cologna Platz 3 nur knapp.
Nur drei Sekunden haben Mitte Januar in Otepää (Est) gefehlt, und das Duo Schaad/Cologna hätte für den ersten Schweizer Podestplatz bei einem Teamsprint auf höchster Stufe gesorgt. Die starke Vorstellung zog selbstredend eine erhöhte Erwartungshaltung nach sich. Vorhersagen im Teamsprint sind allerdings schwierig zu machen, denn im Weltcup wird diese Disziplin höchst selten ausgetragen – in diesem Winter nur einmal. Schaad, vor einem Jahr Dritter im Sprint an den U23-Weltmeisterschaften, erklärte gleichwohl, nur beim Gewinn einer Medaille richtig zufrieden zu sein.
Verhaltener äusserte sich Gianluca Cologna, der aufgrund seiner Endschnelligkeit die letzte Ablösung laufen wird: «Das Resultat von Otepää muss man etwas relativieren. Nicht alle Nationen waren in Bestbesetzung am Start.» Schaad und Cologna starten heute erst zum zweiten Mal gemeinsam anlässlich eines Teamsprints. Verbesserungspotenzial sehen die beiden vor allem noch bei den Wechseln.
Gar zu einer Premiere kommt es im Teamsprint der Frauen. Das Schweizer Duo bilden nämlich erstmals die Sprint-Spezialistin Laurien van der Graaff und die Langdistanz-Läuferin Seraina Boner. Letztere absolvierte schon vor Jahresfrist an den Olympischen Spielen in Sotschi den Teamsprint und gewann dabei gemeinsam mit der mittlerweile zurückgetretenen Bettina Gruber dank Platz 7 ein Diplom. «Hoffentlich wird dieses positive Erlebnis im Teamsprint nicht zerstört», sagte Boner, die mit Fragezeichen ins WM-Abenteuer startet. «Ich weiss nicht genau, wie meine Form ist.» Auf dem Papier ist die Besetzung Van der Graaff/Boner etwas stärker einzustufen, auch wenn es im Teamsprint – die Bezeichnung täuscht – weniger um Schnelligkeit, sondern vielmehr um Ausdauer geht.