Der Wall-Street-Betrüger Bernard Madoff hat auch viele Schweizer um ihr Geld gebracht. Das legt eine am Dienstag vom Opferfonds des US-Justizministeriums veröffentlichte Liste nahe.
Danach haben US-Amerikaner am meisten Schadensfälle geltend gemacht. Es folgen Deutsche, Italiener, Franzosen und danach Schweizer. Insgesamt gingen 51’700 Anträge auf Entschädigungen ein.
«Es scheint, als ob mindestens doppelt so viele Investoren wie zuvor gedacht in dem Madoff-Betrug Geld verloren haben», erklärte Richard Breeden, der den «Madoff Victim Fund» verwaltet. «Nur wenige Plätze auf dieser Erde wie die Wüste Gobi und die Polkappen scheinen von diesem Betrug verschont geblieben zu sein.»
Madoff hatte Anleger über Jahrzehnte mit Traumrenditen gelockt, die er aber mit dem frischen Geld anderer Investoren zahlte. 2008 in der Finanzkrise brach das Schneeballsystem zusammen und Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt.
Treuhänder Irving Picard, der Madoffs Firma seitdem abwickelt, geht von einem Schaden von 20 Milliarden Dollar aus. Bei Fondsverwalter Breeden gingen Anträge über die doppelte Summe ein. Diese müssten zwar noch auf ihre Rechtmässigkeit geprüft werden, doch gehe er von «wesentlich höheren Verlusten aus als bislang dokumentiert».