Schweizer Halbfinal-Duell in Davos

Der HC Davos qualifiziert sich am Spengler Cup für den Halbfinal. Er siegt in der ersten K.o.-Runde gegen Jekaterinburg 3:1 und trifft nun am Freitagabend auf Lugano. Zuvor ermitteln Dynamo Minsk und Titelverteidiger Team Canada den ersten Finalisten.

epa05691313 Davos' Perttu Lindgren (C) and Marc Wieser (R) celebrate after Wieser scored the 3-1 lead during the game between Switzerlands HC Davos and Avtomobilist Yekaterinburg at the 90th Spengler Cup ice hockey tournament in Davos, Switzerland, 29 December 2016. EPA/GIAN EHRENZELLER

(Bild: Keystone/GIAN EHRENZELLER)

Der HC Davos qualifiziert sich am Spengler Cup für den Halbfinal. Er siegt in der ersten K.o.-Runde gegen Jekaterinburg 3:1 und trifft nun am Freitagabend auf Lugano. Zuvor ermitteln Dynamo Minsk und Titelverteidiger Team Canada den ersten Finalisten.

Damit ist das erste NLA-Derby in einem Spengler-Cup-Halbfinal perfekt. Der HCD trifft am vorletzten Tag in der Abendsession auf den ungeschlagenen HC Lugano. Derweil sich den Bianconeri die Chance bietet, bei der dritten Teilnahme zum dritten Mal ins Endspiel vorzustossen, könnte Arno Del Curtos Ensemble erstmals seit dem Lockout-Zauber 2012 um den Gewinn der 16. Trophäe spielen.

«Sie kennen unser Spiel nicht so gut», hatte Marc Wieser am Tag vor der ersten Knock-out-Runde vermutet. Den Überraschungseffekt beanspruchten die Bündner in ihrer erfrischenden Startphase dann tatsächlich vollumfänglich zu ihren Gunsten. Tuomo Ruutu lenkte einen Bandenabpraller ins Tor. In der 9. Minute insistierte Dino Wieser so lange, bis sich Drew Shore die Lücke zum kursweisenden 2:0 bot.

Shore und Wieser brillieren

Shore gehörte in diversen Szenen zu den Hauptdarstellern auf dem Eis. Seine Inputs tun der Offensive seit dem ersten Puckeinwurf gut. Der Kloten-Professional bringt ins Spiel, was Coach Del Curto vorschwebt: eine Menge Intuition, Energie und Geschwindigkeit. Der hart arbeitende Künstler, der sich in Calgary in den letzten beiden Saisons vergeblich um den Durchbruch bemühte, erfüllt die Ansprüche des sechsfachen Meister-Trainers uneingeschränkt.

Neben der US-Verstärkung brillierte auch ein Einheimischer erneut: Marc Wieser, in den letzten Monaten der beste NLA-Skorer der Bündner mit Schweizer Pass, verursachte in den Reihen Jekaterinburgs immer wieder anhaltende Orientierungsprobleme. Und spätestens nach seinem zweiten Turniertor zu Beginn des letzten Drittels (44.) stellten die Russen ihren Betrieb nahezu ein – die Lust, einigermassen Widerstand zu leisten, war ihnen definitiv vergangen, der dritte Fehltritt bahnte sich an.

Dass sich der Anfang November engagierte Coach Wladimir Krikunow auch während der Davoser Woche primär mit dem ungemütlichen Alltag in der KHL befasste, kaschierte er nicht. Der 66-Jährige ist gekommen, um den Sinkflug in der russischen Meisterschaft zu stoppen. Deshalb ordnete der Ex-Trainer der Sbornaja täglich energieraubende Einheiten an. Mit seiner Trainings-Strategie beschleunigte er das Out regelrecht.

Minsk gegen Team Canada

In diesem Monat sind Davos und Lugano im Landwassertal schon einmal aufeinander getroffen. Den NLA-Match am 9. Dezember gewannen die Tessiner dank eines Treffers von Dario Bürgler mit 1:0.

Im anderen Halbfinal am Freitagnachmittag stehen sich Dynamo Minsk und der Titelverteidiger Team Canada gegenüber.

90. Spengler Cup

HC Davos – Automobilist Jekaterinburg 3:1 (2:1, 0:0, 1:0)
6300 Zuschauer (ausverkauft). – SR Fonselius/Leggo, Kovacs/Wüst.
Tore: 6. Ruutu (Shore/Ausschluss Schurawljow) 1:0. 9. Shore (Dino Wieser) 2:0. 18. Golyschew (Ticar) 2:1. 44. Marc Wieser (Ruutu, Jung) 3:1.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 7mal 2 Minuten gegen Automobilist Jekaterinburg.

Davos: Senn; Jung, Kindschi; Heldner, Forster; Schneeberger, Paschoud; Forrer; Marc Wieser, Lindgren, Ruutu; Shore, Hall, Ledin; Simion, Corvi, Dino Wieser; Ambühl, Walser, Sciaroni.
Jekaterinburg: Lisutin; Cajkovsky, Wasilweski; Megalinski, Schtschitow; Turbin, Timaschow; Schurawljow, Kivisto; Buchtele, Ticar, Golyschew; Michnow, Koukal, Garejew; Monja, Tortschenjuk, Tschessalin; Mingalejew, Wolkow, Iwaschow.
Bemerkungen: Davos ohne Egli (verletzt), Van Pottelberghe, Eggenberger, Portmann (alle U20-WM), Du Bois, Kousal, Rahimi, Jäger (alle überzählig). 14. Pfostenschuss von Wolkow.

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