Schweizer Handynutzer könnten 2,6 Milliarden Franken sparen

Riesiges Sparpotenzial: Würden alle Schweizer Handynutzerinnen und Handynutzer zum für sie günstigsten Mobilfunkangebot wechseln, könnten sie 2,6 Milliarden Franken sparen.

Mobiltelefonie wäre in der Schweiz auch billiger zu haben (Symbolbild) (Bild: sda)

Riesiges Sparpotenzial: Würden alle Schweizer Handynutzerinnen und Handynutzer zum für sie günstigsten Mobilfunkangebot wechseln, könnten sie 2,6 Milliarden Franken sparen.

Dies geht aus einer Umfrage des Internetvergleichsdienstes comparis.ch hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Das Sparpotenzial sei so hoch wie seit dem Rekord von 2,8 Mrd. Fr. vor fünf Jahren nicht mehr. Comparis.ch verweist dazu auf neue Tarifmodelle der grossen Anbieter und auch darauf, dass die Kunden kaum wechselten.

Laut der Online-Befragung von mehr als 5000 Handybesitzern im November nutzen bloss 3 Prozent das für ihren Gebrauch kostengünstigste Angebot. Ralf Beyeler, Telekom-Experte von comparis.ch, verwies darauf, dass die neuen Tarife bei allen Anbietern nicht für bestehende Kunden gelten, „ausser diese wechseln von sich aus zum neuen Angebot“.

Preise gesenkt

Im Sommer hatte die Swisscom ihre „Infinity“-Produkte lanciert; hier zahlt der Kunde grundsätzlich nicht mehr für einzelne Gespräche oder Download-Mengen, sondern einen Pauschalbetrag, der sich nach der Geschwindigkeit der Datenübertragung richtet. Sunrise reagierte mit der Flatrate „Sunrise 24“, und auch Orange senkte ihre Preise deutlich.

„Bei Swisscom und Sunrise gibt es grosse Differenzen zwischen den Preisen, welche die Kunden für ihr heutiges Angebot zahlen, und den Preisen, die sie für das günstigste Angebot innerhalb ihres Anbieters zahlen würden. Bei Orange fällt dieser Unterschied geringer aus“, erklärte Beyeler.

Die Swisscom-Kunden könnten laut der Umfrage 1,3 Mrd. Fr. sparen, wenn alle das für sie günstigste Swisscom-Angebot abschliessen würden. Bei Sunrise sind es rund 560 Mio. Franken, bei Orange 190 Mio. Franken. Diese Unterschiede liegen aber nicht nur an der Tarifstruktur, sondern auch daran, dass die Swisscom klar am meisten Kunden hat.

Noten verteilt

Wer zum Beispiel innerhalb seines bestehenden Anbieters weniger Geld ausgeben will, für den reiche meistens ein Anruf im Call-Center, hält comparis.ch fest.

Einen Grund für die Wechselfaulheit sieht der Vergleichsdienst in der Qualität der Kundendienste: Unter den drei grossen Anbietern schneidet die Swisscom mit einer Note von 5,0 noch „gut“ ab, Orange mit 4,3 und Sunrise mit 3,8 werden schlechter beurteilt.

Bewertet wurden weitere Faktoren wie Gesprächsqualität, Netzabdeckung, Verständlichkeit der Kundeninformationen sowie Preise: Insgesamt ist demnach die Zufriedenheit bei Mobilfunkkunden von Aldi mit 5,4 am höchsten, gefolgt von der Migros mit 5,3 und Yallo sowie Swisscom mit je 5,0. Dahinter liegen Coop (4,9), Lebara (4,8), Orange (4,4) sowie Sunrise (4,2).

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