Ein 53-jähriger Schweizer ist am Strafgericht in Montbéliard, einem Ort in der Region Doubs nahe der Schweizer Grenze, zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Er hatte seinen Ex-Freund, einen 43-jährigen Franzosen, wissentlich mit HIV angesteckt.
Gegen den Schweizer, der dem Prozesstag am Donnerstag fernblieb, wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Der geschiedene Familienvater wurde der Übertragung einer gefährlichen Krankheit, die zu dauerhafter Invalidität führen kann, schuldig gesprochen, wie der stellvertretende Staatsanwalt von Montbéliard, Lionel Pascal, festhielt.
Der Verurteilte hatte seinen in der Region wohnhaften Ex-Freund im November 2004 in der Schweiz kennengelernt. Nachdem die beiden während zwei Wochen geschützten Geschlechtsverkehr ausübten, äusserte der Schweizer den Wunsch nach ungeschütztem Sex. Dabei klärte er seinen Sexualpartner nicht darüber auf, dass er HIV-positiv war.
Während der Schweizer während des Prozesses verschiedene, zum Teil widersprüchliche Aussagen machte, waren jene des Opfers immer klar und schlüssig, wie Pascal sagte. Laut der Staatsanwaltschaft sind die Aussagen des Opfers „wissenschaftlich gestützt“.
Die Zeitspanne, in der sich der Franzose mit HIV ansteckte, entspreche der Periode, in welcher er mit dem Verurteilten Geschlechtsverkehr hatte. Zudem seien die untersuchten AIDS-Viren der beiden Personen nahezu identisch.