Schweizer Haushalte haben im vergangenen Jahr im Durchschnitt 684 Franken an Hilfswerke und gemeinnützige Organisationen gespendet. Das ist etwas tiefer als der Rekord von 694 Franken im Jahr 2010. Gestiegen ist aber der Anteil der spendenden Haushalte.
Der am Donnerstag veröffentlichte Spendenmonitor des Forschungsinstituts gfs-zürich zeigt, dass 2011 72 Prozent der Haushalte spendeten, gegenüber 69 Prozent im Vorjahr. Insgesamt erhielten gemeinnützige Organisationen geschätzte 1,3 Milliarden Franken. 2010 waren es rund 1,27 Milliarden Franken.
Im Auftrag von 33 gemeinnützigen Organisationen befragte das Institut zwischen Dezember 2010 und November 2011 1530 Personen in der Deutsch- und in der Westschweiz.
Solidarität zeigen
Grund für die Bereitschaft zum Spenden sei das Gefühl der Menschen in der Schweiz, dass es ihnen trotz Wirtschaftskrise nach wie vor finanziell gut gehe und sie wollten sich solidarisch zeigen, schrieb gfs-zürich. Ein zweiter Grund für die Spendebereitschaft sei das gute Image der Hilfsorganisationen.
Zwischen der Deutschschweiz und der Romandie zeigt sich allerdings ein deutlicher Unterschied: Im deutschsprachigen Raum wurden durchschnittlich 800 Franken pro Haushalt gespendet. Lediglich 344 Franken waren es in der französischsprachigen Schweiz.
Möglicherweise seien Romands etwas vorsichtiger geworden, weil sie sich von der Wirtschaftskrise im europäischen Ausland und pessimistischen Prognosen hätten verunsichern lassen, hielt gfs-zürich dazu fest. Westschweizer reagierten grundsätzlich sensibler auf wirtschaftliche Bedrohungen als Deutschschweizer.
Im vergangenen Jahr wurden vermehrt Spenden zwischen 101 und 500 Franken, aber weniger häufig vierstellige Beträge einbezahlt. Tendenziell hätten Schweizer Haushalte vermehrt gemeinnützige Organisationen unterstützt, aber weniger häufig Nothilfe in ausserordentlichen Lagen, stellte gfs-zürich fest.
2010 seien Aufrufe zum Spenden der Glückskette für die Opfer des schweren Erdbebens in Haiti im Januar und der Überschwemmungen in Pakistan stark beachtet worden.