Die Schweizer Handballer kommen in der EM-Vorqualifikation in Bari gegen Gastgeber Italien mit einem blauen Auge davon.
Dank des 21:21 haben sie es am Sonntag gegen Griechenland in der eigenen Hand, die zweite Phase zu erreichen.
Es war ein Herzschlagfinale. 56 Sekunden vor dem Ende konnte Pasquale Maione beim Stand von 21:20 zu einem Penalty antreten. Zu diesem Zeitpunkt war klar: Trifft der italienische Kreisläufer, ist für die SHV-Auswahl der Traum vom Gruppensieg so gut wie ausgeträumt. Doch Pascal Stauber parierte den Schuss, nachdem er zuvor bereits je einen Siebenmeter von Demis Radovcic und Adriano Di Maggio abgewehrt hatte. 13 Sekunden vor dem Ende gelang Andy Schmid mit seinem zweiten Tor der Ausgleich zum 21:21. Dass der angeschlagene Regisseur die Verantwortung übernahm, ist ihm hoch anzurechnen, war er doch zuvor mit drei Fehlwürfen und vier technischen Fehlern weit unter seinen Möglichkeiten geblieben.
Stauber hatte nicht nur wegen den drei abgewehrten Penaltys entscheidenden Anteil am wichtigen Punktgewinn, der Keeper des RTV Basel überzeugte auch sonst mit insgesamt 15 Paraden. Damit bewies Trainer Goran Perkovac ein gutes Näschen, denn aufgrund der am Freitag gegen Grossbritannien (38:21) gezeigten Leistungen wäre es nichts als logisch gewesen, wenn Andreas Merz begonnen hätte. Dies umso mehr, als der Goalie von Wacker Thun auf eine überragende Saison zurückblickt.
Überhaupt zeigten die Schweizer in der Defensive eine starke Vorstellung. In den ersten 17 Minuten liessen sie nur zwei Gegentreffer zu, sodass es 7:2 (18.) stand. Danach gelang ihnen bis zur 25. Minute jedoch kein Tor mehr, worauf die Italiener in der 25. Minute erstmals in Führung (8:7) gingen. In der Folge entwickelte sich ein Abnützungskampf. Die SHV-Auswahl lag zwar auch nach der Pause mehrheitlich vorne, mit mehr als zwei Treffern vermochte sie sich allerdings nicht mehr abzusetzen.
Dies lag an der Offensivleistung. Eine Angriffseffizienz von 40 Prozent ist gegen eine Mannschaft wie Italien mehr als ungenügend. Insbesondere vom Rückraum, in dem einzig Thomas Hofstetter (5 Treffer) und mit Abstrichen Manuel Reber (2) genügten, kam zu wenig. Der in die Bundesliga zu Grosswallstadt wechselnde David Graubner benötigte für seine zwei Tore acht Schüsse, Marko Vukelic und der angeschlagene Michal Svajlen blieben erfolglos.
Die Ausgangslage vor dem abschliessenden Spiel gegen Griechenland ist klar: Gewinnen die Schweizer, sind sie Gruppensieger und erreichen damit die zweite Phase der EM-Qualifikation.