Schweizer Hoteliers gründen Akademie für mehr Gastfreundschaft

Die Hotelgruppe Best Western will sich zusammen mit anderen Hotels gegen den schlechten Ruf der Schweizer Hotellerie wehren. Mit der kürzlich gegründeten Gastgeber Akademie Schweiz sollen ihre Mitarbeiter „gelebte Gastfreundschaft“ lernen.

Zum Handeln gezwungen: Hotelgruppe Best Western engagiert sich für den Ruf der Schweizer Hotellerie (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Hotelgruppe Best Western will sich zusammen mit anderen Hotels gegen den schlechten Ruf der Schweizer Hotellerie wehren. Mit der kürzlich gegründeten Gastgeber Akademie Schweiz sollen ihre Mitarbeiter „gelebte Gastfreundschaft“ lernen.

Spätestens die Umfrage des Reiseportals Zoover.ch über die Schweizer Gastfreundschaft zwang die Führung der Hotelgruppe zum Handeln. Bei der Umfrage landete die Schweiz nämlich auf dem 23. und letzten Platz. Sofortiges Handeln sei unerlässlich, sagte der Projektleiter und Chef von Best Western Swiss Hotels, Peter Michel, am Donnerstag vor den Medien in Bern.

Die Mitarbeiter der 36 Schweizer Partnerhotels des internationalen Hotelriesen sollen im Rahmen von Coachings und Tagesseminaren ihre „Soft-Skills“ verfeinern. „Im Ausland habe ich oft den Eindruck, dass die Mitarbeitenden in den Hotels im Umgang mit den Gästen lockerer und fröhlicher sind als hier bei uns“, sagte Michel.

Darum sollen unter anderem ein Ausbildungskonzept für das Gästemanagement oder ein individuelles Gästekonzept geschaffen werden. Kulturelle Vielfalt und Anspruchsverhalten der Gäste würden sich immer mehr ausprägen, hält der Best-Western-Chef fest. Dies erfordere eine deutlich höhere Sozialkompetenz in den Hotels.

Die Gastgeber Akademie ist eine Plattform von Unternehmen in der Hotellerie. Nebst den Hotels von Best Western gehören unter anderem auch die Ambassador Swiss Hotels dazu. Insgesamt sollen rund 200 Schweizer Betriebe Zugang zur Akademie haben. Ab 2014 will sich die Akademie auch für aussenstehende Gaststätten öffnen.

Die Kosten belaufen sich in drei Jahren auf rund 800’000 Franken. Finanziell getragen wird das Projekt nebst den Hotelpartnern auch vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) über das Förderprogramm Innotour.

Solides Geschäftsjahr für Best Western

Best Western zeigt sich zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2012, wie CEO Michel an der Jahresmedienkonferenz festhielt. Der Umsatz der 36 mehrheitlich im Privatbesitz stehenden Schweizer Hotels, die unter der Marke Best Western auftreten, erhöhte sich um 1,8 Prozent auf 17,8 Mio. Franken.

Die Zahl der Logiernächte stieg um 1,05 Prozent auf 95’478, was gemäss Michel einem neuen Rekord gleichkommt. Für das laufende Jahr rechnet die Gruppe mit einem weiteren moderaten Umsatzwachstum. Zudem soll die Gruppe bis Ende 2013 um 5 Hotels erweitert werden. Bis Ende 2015 will Best Western in der Schweiz 50 Hotels unter dem Label vereinigen.

Best Western ist die grösste Hotelorganisation der Welt mit insgesamt mehr als 4000 Partnerhotels in über 100 Ländern. Gegründet wurde die genossenschaftlich organisierte Hotelkooperation 1946 in Nordamerika.

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