Die Schweizer Hotellerie findet allmählich aus der Krise: Nachdem im ersten Halbjahr zum ersten mal seit drei Jahren wieder mehr Logiernächte gezählt wurden, stiegen sie auch im Juli weiter an.
In den rund 4900 Hotels und Kurbetrieben hat die Zahl der Übernachtungen um 4,4 Prozent auf insgesamt 4 Millionen zugenommen. Für das positive Ergebnis sorgten sowohl inländische wie auch ausländische Gäste, teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) am Donnerstag mit.
Rund 1,7 Millionen Logiernächte gingen auf das Konto von inländischen Gästen. Dies entspricht einem Plus von 5,0 Prozent. Ausländische Gäste generierten gemäss provisorischen Zahlen des BFS 2,3 Millionen Logiernächte – eine Zunahme von 4,1 Prozent.
Von Januar bis Juli stieg die Zahl der Logiernächte in Schweizer Hotels um 1,8 Prozent auf 21,1 Millionen, wie es weiter heisst. Davon fallen 11,8 Millionen auf ausländische, 9,3 Millionen Übernachtungen auf inländische Gäste.
Mehr Gäste aus Europa
Besonders Touristen aus Europa – der wichtigsten Gästegruppe – reisten im Juli wieder zahlreicher in die Schweiz. Insgesamt übernachteten 71’000 europäische Besucherinnen und Besucher mehr in Schweizer Hotels (+5,3 Prozent) als noch im Juli 2013.
Die deutlichste Steigerung ging auf das Konto von Gästen aus dem Vereinigten Königreich mit einem Plus von 17 Prozent oder 27’000 zusätzlichen Logiernächten. Es folgen Deutschland mit 14’000 (+3,0 Prozent), Frankreich mit 6000 (+5,0 Prozent) und Belgien mit 4100 (+4,3 Prozent) zusätzlich generierten Übernachtungen.
Aber auch aus Übersee besuchten Touristen im Vergleich zum Juli des Vorjahres vermehrt die Schweiz und übernachteten in den hiesigen Gaststätten. Insgesamt zählte das BFS von US-amerikanischen Touristen 23’000 (+8,4) Logiernächte mehr als in der Vorjahresperiode, wovon 19’000 auf das Konto von Besucherinnen und Besuchern aus den Vereinigten Staaten gehen.
Golfstaaten mit deutlichstem Minus
Rückläufig war dagegen die Nachfrage aus Asien (-2 Prozent). Dieser Rückgang sei hauptsächlich auf die Gäste aus den Golfstaaten zurückzuführen, die mit 66’000 Logiernächten (-62 Prozent) weniger die deutlichste absolute Abnahme aller Herkunftsländer verbuchten, schreibt das BFS in seiner Mitteilung.
Dagegen reisten vermehrt Gäste aus China in die Schweiz (+38’000 Logiernächte/+39 Prozent). Dies entspricht gleichzeitig auch dem stärksten absoluten Wachstum aller Herkunftsländer.
Tourismusregionen atmen auf
Gute Nachrichten auch für die Schweizer Tourismusregionen: Elf der dreizehn Regionen wiesen im Vergleich zum Juli 2012 ein Plus auf. Vorne weg geht Graubünden mit einer Zunahme von 8,6 Prozent oder 49’000 zusätzlichen Logiernächten.
Positiv entwickelte sich der Sommermonat auch für das Berner Oberland und die der Region Luzern/Vierwaldstättersee mit je einem Plus von je 29’000 Logiernächten. Einen Rückgang mussten lediglich das Wallis und Genf hinnehmen – mit einem Minus von 3,3 respektive 2,6 Prozent.