Mehr Schweizer, aber viel weniger ausländische Gäste: Die Schweizer Hotels haben ein schwieriges erstes Halbjahr 2016 hinter sich. Die Übernachtungszahlen gingen um 1,2 Prozent zurück. Zu denken geben dürfte vor allem das Fernbleiben von chinesischen Touristen.
Gemäss der aktuellsten Beherbergungsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Freitag ist die Zahl der Logiernächte sowohl im ersten Halbjahr als auch im Juni zurückgegangen. Insgesamt verzeichnete die Schweizer Hotellerie zwischen Januar und Juni rund 16,8 Millionen Logiernächte. Das sind knapp 200’000 weniger als in der entsprechenden Vorjahresperiode.
Dies hat mit dem Ausbleiben ausländischer Gäste zu tun. Hier gingen die Übernachtungszahlen um 2,5 Prozent (-234’000) zurück. Die zugenommene Nachfrage von inländischen Gästen von 0,5 Prozent (+36’000) konnte das Minus nicht kompensieren.
Auffallend ist der Rückgang bei den Gästen aus Deutschland, Russland, Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Sorgen machen dürfte den Hoteliers am meisten das Minus bei den kaufkräftigen chinesischen Touristen. Diese buchten 80’000 Übernachtungen weniger als im ersten Halbjahr 2015. Das bedeutet einen Rückgang um 14,3 Prozent.
Bergregionen leiden
Sieben der vierzehn Tourismusregionen wiesen im ersten Semester gemäss BFS einen Logiernächterückgang auf. Graubünden verbuchte mit einem Minus von 113’000 Logiernächten (-4,5 Prozent) die deutlichste Abnahme in absoluten Zahlen. Es folgen das Wallis (-70’000/-3,7 Prozent) und das Berner Oberland (-63’000/-3,6 Prozent). Die Region Luzern/Vierwaldstättersee verzeichnete ebenfalls ein Minus von 28’000 Übernachtungen (-1,7 Prozent).
Demgegenüber registrierte die Genferseeregion das stärkste absolute Wachstum (+46’000 Logiernächte/+3,6 Prozent). Es folgt die Region Zürich mit einem Plus von 18’000 Logiernächten (+0,7 Prozent).