Geopolitische Krisen wie etwa in der Ukraine trüben die Konjunktur in Europa. Sowohl in der Schweiz als auch in der Euro-Zone hat sich die Zuversicht der Industrie im August abgeschwächt. So rechnen die Industrieunternehmen in der Schweiz etwa mit weniger Aufträgen.
Der Einkaufsmanagerindex der Schweizer Industrie sank im August gegenüber dem Vormonat um 1,4 Punkte auf einen Stand von 52,9, wie die Credit Suisse, die den Index in Zusammenarbeit mit dem Einkäuferverband Procure.ch erstellt, am Montag mitteilte. Mit einem Wert von über 50 weist der Frühindikator für die Entwicklung der Industrie aber immer noch auf ein Wachstum hin.
Mit schlechteren Aussichten rechnen die für den PMI befragten Einkaufsverantwortlichen von Unternehmen beim Auftragsbestand und den Lieferfristen. Der Wert des Auftragsbestandes rutschte etwa um 6,1 Punkte auf 49,9 Punkte und damit als einziger von acht Indexbestandteilen knapp unter die Wachstumsschwelle.
Die Zähler für Produktion, Beschäftigung sowie die beiden Lagerkomponenten kletterten dagegen in die Höhe. Aus der Kombination von höheren Lagerbeständen und einem geringeren Auftragsbestand schliessen die Credit Suisse und Procure.ch, dass die aktuelle Nachfrage von den Unternehmen jüngst zu optimistisch eingeschätzt wurde.
Auch der Einkaufsmanagerindex der Euro-Zone zeigt kaum noch Wachstum an. Das Barometer fiel um 1,1 auf 50,7 Punkte und erreichte somit den tiefsten Stand seit Juli 2013, wie aus einer am Montag veröffentlichten Markit-Umfrage unter rund 3000 Betrieben hervorgeht.
Starke Einbussen verzeichnete etwa Frankreich, aber auch Deutschland, Spanien und die Niederlande verloren an Triebkraft. In Irland stieg der Index allerdings so hoch wie seit langem nicht mehr.
Die konjunkturelle Aufholjagd im Euro-Raum ist zuletzt zum Stillstand gekommen. Wachsende Unsicherheit etwa wegen der Ukraine-Krise sorgte dafür, dass die Wirtschaft im zweiten Quartal nur stagnierte.