Die Schweizer Industrie leidet weiterhin unter der schwachen ausländischen Nachfrage. Im zweiten Quartal hatte es noch nach einer Trendwende ausgesehen. Im Juli trübte sich die Lage jedoch wieder ein.
Die Industrieunternehmen kämpften mit einem rückläufigen Bestellungseingang und einer nicht auf Hochtouren laufenden Produktion. Zudem mussten sie eine Verschlechterung der Ertragslage hinnehmen, wie die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des KMU-Barometers und des Barometers der Grossunternehmen der UBS zeigen.
Während die exportorientierte Industriebranche unter der schwachen Weltkonjunktur leidet, geht es den binnenorientierten Sektoren deutlich besser. So etwa den Dienstleistungsunternehmen, welche die allgemeine Geschäftslage als gut einschätzten.
Das ebenfalls eher binnenorientierte Baugewerbe profitiere nach wie vor von tiefen Zinsen und der Zuwanderung, schreibt die UBS. Die Unsicherheiten hätten für die Unternehmen in letzter Zeit jedoch zugenommen, die Dynamik habe spürbar nachgelassen. Dennoch stuften sowohl die Grossunternehmen als auch die KMU des Baugewerbes die Geschäftslage als gut ein.
Konkurrenz im Ausland und im Internet
Im Detailhandel kämpften vor allem die KMU mit sinkenden Erträgen. Diese Branche ist zwar ebenfalls binnenorientiert, verlor aber aufgrund des starken Schweizer Frankens viele Kunden ins nahe Ausland oder an den Onlinehandel.
Mit ähnlichen Problemen hat die Tourismusbranche zu kämpfen. Der starke Schweizer Franken drückte die Anzahl der ausländischen Gäste und bewegte die Schweizer dazu, vermehrt im Ausland Ferien zu machen.
So verschlechterten sich die Umsatzzahlen sowohl der KMU als auch der Grossunternehmen im dritten Quartal. Der Graben in der Schweizer Wirtschaft verlaufe grundsätzlich nicht zwischen Grossunternehmen und KMU, sondern zwischen export- und binnenorientierten Branchen, schreibt die UBS in ihrer Mitteilung vom Donnerstag.