Die Inlandbanken der Schweiz haben eine informelle Vereinigung zur Verteidigung ihrer Interessen gegründet. Die Raiffeisenbanken, die Kantonalbanken, die regional tätigen Institute sowie die Migros-Bank intensivieren ihre Zusammenarbeit besonders bei Themen, die sie betreffen.
Die Interessengemeinschaft sei im Sommer entstanden, sagte Raiffeisen-Sprecher Franz Würth am Sonntag der Nachrichtenagentur sda und bestätigte Angaben aus einem Bericht der Zeitung „Der Sonntag“. Hilmar Gernet, Leiter Politik und Gesellschaft von Raiffeisen Schweiz, koordiniere die Gruppe.
Es gebe aber keine Struktur wie bei einem Verband unter einem Präsidenten. Eine solche Struktur zu schaffen, sei auch nicht geplant, betonte Würth. Die Schweizer Auslandsbanken ihrerseits verfügen über einen eigenen Verband.
Die Inlandbanken wollen laut Würth keine Konkurrenz schaffen zur Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg), Interessenvertreterin der in der Schweiz tätigen Geldhäuser.
Spannungen in der Bankiervereinigung
Im Zuge der Finanz- und Eurokrise war aber immer wieder von Spannungen zwischen der SBVg und den Inlandbanken die Rede gewesen. Die Kritik lautete, der Verband engagiere sich zu einseitig für die Grossbanken und stark international ausgerichtete Institute.
Gerade angesichts der seit der Finanzkrise verstärkten Regulierungsanstrengungen von supranationalen Organisationen, Regierungen und Aufsichtsbehörden nehmen Bankenvertreter in der Öffentlichkeit häufig und prononciert Stellung. Die Inlandbanken sind an einer Gesetzgebung interessiert, die für sie andere Regeln schafft als für die global agierenden Grossbanken.