Die Jugendgewalt nehme allgemein ab, nur in den Städten steige sie, sagt der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV). An einer nationalen Konferenz wird heute in Genf darüber diskutiert.
Vor der zweiten Nationalen Konferenz «Jugend und Gewalt» sagte der Direktor des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV), nur ein kleiner Teil der Jugendlichen mache Probleme. Die Schweizer Jugendlichen seien friedlich, auch im Vergleich mit den Nachbarländern.
Im Jahr 2012 seien 1700 Jugendliche wegen Gewaltdelikten verurteilt worden, hielt Jürg Brechbühl in einem Interview mit der Zeitung «Blick» vom Donnerstag fest. Dies sei aber bloss die Spitze des Eisberges.
Neben den Verurteilten gebe es verschiedene Risikogruppen, deren Grösse man nur schätzen könne. In einer problematischen Gruppe gebe es ungefähr 25’000 Jugendliche, die wiederholt in Schlägereien verwickelt seien, auch in schwere.
Daneben gebe es noch eine Gruppe von rund 90’000 «Gelegenheitsschlägern». Diese seien ein- oder zweimal in eine Schlägerei verwickelt, beispielsweise im Ausgang oder an einem Fussballmatch, aber nicht in gravierendem Ausmass.
Gewalt im Ausgang
Seit 2009 nehme die Gewalt allgemein ab, steige in den Städten jedoch an. Ungefähr 50 bis 70 Prozent der Gewaltbetroffenen, darunter Schläger und Opfer, seien Auswärtige. Das heisst, sie würden in die Stadt in den Ausgang kommen und seien in Gewalt verwickelt.
Das Hauptproblem liege bei den 16- bis 18-Jährigen, welche für Jugendzentren zu alt seien, für Club-Besuche aber über zu wenig Geld verfügen würden, sagte Bundesamtsdirektor Jürg Brechbühl im «Blick».
Die Konferenz «Jugend und Gewalt» findet heute in Genf statt.