Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz ist im August um 0,1 Punkte auf 3,0 Prozent gestiegen. Grund dafür ist insbesondere, dass Junge nach Ende des Schul- und Lehrjahres noch keine Stelle gefunden haben. Generell zeigt sich der Arbeitsmarkt aber in guter Verfassung.
Der Anstieg der registrierten Arbeitslosigkeit im August im Vergleich zum Juli sei ausnahmslos saisonal bedingt, erklärte Boris Zürcher, Leiter Direktion für Arbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), in einer Telefonkonferenz am Montag. Die um Saisoneinflüsse bereinigte Arbeitslosenquote beträgt weiterhin 3,2 Prozent.
So stieg die Arbeitslosigkeit der 15- bis 24-Jährigen aufgrund der auslaufenden Ausbildungen gegenüber dem Vormonat um 16,0 Prozent auf 19’316 Personen an, nahm jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent ab. Damit betrug die Jugendarbeitslosenquote im August gemäss den vom Seco erhobenen Zahlen 3,4 Prozent.
Knapp ein Fünftel länger als ein Jahr arbeitslos
Mit 2,6 Prozent praktisch unverändert blieb die Arbeitslosenquote der über 50-Jährigen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nahm derweil im Vergleich zum Juli um 1,0 Prozent ab, gegenüber dem Vorjahr resultierte ein Anstieg um 4,8 Prozent.
Insgesamt zeigte sich Zürcher jedoch zufrieden mit den Zahlen: Der Anteil derjenigen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, betrage mit 17 Prozent weniger als ein Fünftel. 2010 habe der Anteil etwa noch bei 23 Prozent gelegen.
Laut Seco finden 58 Prozent innerhalb von sechs Monaten eine neue Stelle. Die rege Bewegung auf dem Arbeitsmarkt weist laut Zürcher auf dessen guten Zustand hin: 27’695 Zugängen an Arbeitslosen im August stehen 26’315 Abgängen gegenüber.
Die Anzahl der Personen, die gemäss neusten Zahlen vom Juni ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung verloren und damit künftig nicht mehr mitgezählt werden, belief sich auf 2993.
Weniger Stellensuchende
Die Aussichten bezeichnete Zürcher als weiterhin positiv. Allerdings wies er daraufhin, dass sich wirtschaftliche Entwicklungen wie etwa Einflüsse der Ukraine-Krise auf den Schweizer Export oder die Stagnation des Bruttoinlandproduktes im zweiten Quartal 2014 jeweils erst verzögert auf den Arbeitsmarkt auswirkten.
Die im internationalen Vergleich gute Verfassung des Schweizer Arbeitsmarktes zeigt sich weiter bei der Zahl der Stellensuchenden, welche im August gegenüber dem Vormonat um 942 auf 179’880 abnahm.
Gleichzeitig waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungsstellen (RAV) aber auch 2127 offene Stellen weniger als noch im Juli gemeldet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies sogar einem Rückgang von fast 20 Prozent.
Zudem gab das Seco bekannt, dass im Juni 1604 Personen von Kurzarbeit betroffen waren, was einem Rückgang von 21,1 Prozent gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Anzahl der betroffenen Betriebe verringerte sich um 22 auf 181.