Der Österreicher Alfred Dorfer erhält den Schweizer Kabarett-Preis Cornichon. Dorfer sei einer der vielseitigsten Satiriker der deutschen Bühnen und einer der ganz Grossen des österreichischen Kabaretts, schreiben die Organisatoren der Oltner Kabarett-Tage.
Dorfer erwecke in Episoden, Bruchstücken und Erinnerungen europäische Geistes- und Mentalitätsgeschichte zum Leben, wird sein aktuelles, sechstes Programm «bisjetzt» beschrieben. Die Teilstücke verpacke er in eine Bühnen-Biographie, die in den letzten Jahrzehnten sowohl in Wien, wie in Berlin oder Olten entstanden sein könnte.
Politische und gesellschaftliche Schattierungen laufen bei Dorfer in zynischen, selbstironischen und bitterbösen Pointen kunstvoll zusammen. Dass dieser anspruchsvolle, oft philosophische Mix nicht abgehoben und schwer daherkommt, sei die grosse und gegenwärtig unerreichte Kunst Dorfers, heisst es in einer Mitteilung zum Kabarett-Preis.
Alfred Dorfer wurde 1961 in Wien geboren. 1984 gründete er mit Peter Wustinger die österreichische Kabarett-Gruppe Schlabarett. Dorfer ist auch als Schauspieler in Kino- und Fernsehfilmen häufig zu sehen. In dem von ihm mitgeschriebenen Roadmovie «Indien» spielte er eine der beiden Hauptrollen. Auch in einer «Tatort»-Folge trat er auf.
Die Oltner Kabarett-Tage finden zwischen dem 18. und 28. Mai zum 29. Male statt. Der Kabarett-Preis Cornichon wird am Eröffnungsabend verliehen. Laudator ist Simon Enzler. Dorfer tritt an diesem Abend mit einer adaptierten «Gurkerlversion» seines Programms «bisjetzt» auf.