Der Schweizer Kardinal Georges Marie Martin Cottier ist am Donnerstag im Vatikan im Alter von 93 Jahren gestorben. Dies teilte Radio Vatikan am Freitag mit.
Nach Angaben der Schweizer Bischofskonferenz wurde Georges Marie Martin Cottier am 25. April 1922 in Céligny GE geboren. 1945 trat er in den Predigerorden (Dominikaner) ein.
Nach Studien in Freiburg und Rom übernahm er an der Universität Genf den Lehrstuhl für zeitgenössische Philosophie. Gleichzeitig leitete er in Genf das «Centre dominicain» und war Mitglied der päpstlichen Internationalen Theologen-Kommission und Konsultor des Päpstlichen Rates für die Nichtglaubenden.
Im März 1989 wurde er Generalsekretär der Internationalen Theologen-Kommission, dann im Dezember 1989 Theologe des Päpstlichen Hauses, ein Amt, das er bis 2005 ausübte. Bevor er Theologe des Päpstlichen Hauses wurde, gab er die Zeitschrift «Nova et Vetera» heraus und verfasste zahlreiche Schriften über die Philosophie im 19. Jahrhundert.
Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 7. Oktober 2003 zum Titular-Erzbischof von Tullia und verkündete ihn am 21. Oktober 2003 als Kardinal. Er war Diakon der Kirche Ss. Domenico e Sisto.
Nach dem Tod von Cottier stellt die Schweiz derzeit mit Kurt Koch, Henri Schwery und Gilberto Agustoni noch drei Kardinäle.