Nachdem die EU-Lebensmittelbehörde vor dem Insektizid Dimethoat gewarnt hat, reagieren die Schweizer Kirschenproduzenten: Sie werden das Pflanzenschutzmittel nicht mehr spritzen. Dimethoat wurde während 40 Jahren zur Bekämpfung der Kirschenfliege eingesetzt.
Die Kirschenproduzenten setzen künftig auf alternative Methoden und versehen ihre Anlagen mit Netzen, wie der Schweizer Obstverband am Freitag mitteilte.
Dies könnte allenfalls dazu führen, dass die Kirschen teurer werden, denn die Netze bedeuten für den Produzenten mehr Aufwand – und somit weniger Gewinn. Das Preisniveau wird jedoch erst Anfang Saison bestimmt und ist auch davon abhängig, wie gut die Ernte ausfällt.
Seit fünf Jahren nur noch mit Sonderbewilligung
Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA teilte am Donnerstag mit, dass Dimethoat möglicherweise krebserregend ist. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es durch Rückstände mögliche langfristige Gesundheitsrisiken gebe.
In der Schweiz darf das Mittel zwar noch eingesetzt werden. Die zulässigen Höchstwerte für Rückstände auf Lebensmitteln wurden aber bereits vor fünf Jahren gesenkt. Wer es spritzen will, braucht zudem eine Sonderbewilligung. Das Bundesamt für Landwirtschaft begrüsst den freiwilligen Verzicht der Kirschenproduzenten.
Dimethoat wurde zur Bekämpfung der Kirschenfliege eingesetzt. Deren Larven entwickeln sich in den Kirschen und ernähren sich vom Fruchtfleisch. Befallene Früchte werden braun und beginnen zu faulen. Essen kann man sie nicht mehr.