Den Schweizer KMU geht es so gut wie nie im letzten Jahrzehnt. 69 Prozent der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) sind rundum zufrieden mit ihrer Geschäftslage, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens EY (früher: Ernst & Young) hervorgeht.
Seit Beginn der Umfrage im Jahr 2004 waren die KMU noch nie so zufrieden mit dem Geschäftsverlauf, wie es im Communiqué vom Donnerstag heisst. Bei der letzten Umfrage im Februar lag der Anteil der Unternehmen mit uneingeschränkt guter Geschäftslage noch bei 66 Prozent.
Am höchsten ist der Anteil mit positiver Geschäftslage im Sektor Bau/Energie (84 Prozent), am niedrigsten im Handel (57 Prozent). Eher schlecht oder schlecht geht es 7 Prozent der Mittelständler, während es im Februar noch 8 Prozent waren, wie aus der im August durchgeführten Umfrage bei 700 KMU in der Schweiz hervorgeht.
Für die zweite Jahreshälfte zeigen sich die KMU zwar zuversichtlich, aber etwas weniger als auch schon. 35 Prozent erwartet für die kommenden sechs Monate, dass die Geschäfte anziehen. Im Februar waren es noch 42 Prozent gewesen. Unverändert befürchten 4 Prozent der Firmen einen Rückgang.
1 Prozent Umsatzwachstum erwartet
Insgesamt rechnen 46 Prozent für 2014 mit einem Umsatzwachstum, im Februar waren es noch 53 Prozent gewesen. Nur 10 Prozent sehen weniger Umsatz im laufenden Jahr. Im Durchschnitt gehen die Firmen von einem Umsatzwachstum von 1 Prozent gegenüber 2013 aus.
Denn die Wirtschaftsaussichten haben sich eingetrübt. So rechnet nur noch gut ein Viertel der Firmen mit einer Verbesserung der Wirtschaftslage in der Schweiz in den kommenden Monaten; zu Jahresbeginn hatten dies noch gut die Hälfte der Unternehmen erwartet.
Im zweiten Quartal war die Schweizer Konjunktur überraschend schlecht gelaufen. Zwischen April und Juni stagnierte das Bruttoinlandprodukt (BIP) im Vergleich zum Startquartal.
Investitionsbereitschaft leidet
Der Optimismus der KMU hat spürbar nachgelassen. So wollen nur noch 18 Prozent mehr investieren. Anfang Jahr waren es noch 28 Prozent. Drei Viertel der Firmen planen, ihre Investitionen konstant zu halten.
Dennoch bleiben die Personalpläne zuversichtlich. 23 Prozent der Firmen wollen mehr Leute einstellen (Februar: 22 Prozent). Nur 6 Prozent haben Abbaupläne.
Die Ukraine-Krise hat bisher kaum Spuren bei den KMU hinterlassen. 92 Prozent der Firmen spüren keine Auswirkungen. Nur 2 Prozent werden von erheblichen Beeinträchtigungen geplagt. In Deutschland spüren 5 Prozent der KMU erhebliche Auswirkungen der Ukraine-Krise und 12 Prozent geringe Auswirkungen.