Schweizer könnten täglich 25 Millionen Autokilometer sparen

Autofahrten in der Freizeit machen einen grossen Teil des gesamten Verkehrsaufkommens aus. Laut einer Studie müsste das nicht sein: Viele Menschen könnten sich dazu entschliessen, mit der Bahn oder mit dem Velo zu fahren, wenn die Bedingungen günstig wären.

Würden Autofahrer die Bahn nehmen, könnten täglich 25 Mio. Autokilometer eingespart werden (Bild: sda)

Autofahrten in der Freizeit machen einen grossen Teil des gesamten Verkehrsaufkommens aus. Laut einer Studie müsste das nicht sein: Viele Menschen könnten sich dazu entschliessen, mit der Bahn oder mit dem Velo zu fahren, wenn die Bedingungen günstig wären.

Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) hat untersuchen lassen, wie viele Kilometer, die für Freizeitaktivitäten zurückgelegt werden, durch geeignete Massnahmen vom motorisierten Individualverkehr auf andere Verkehrsmittel verlagert werden könnten.

Der Befund: Würde das Potenzial ausgeschöpft, würden in der Schweiz pro Tag 25 Millionen Kilometer nicht länger mit dem Auto, sondern mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt. Das seien nicht weniger als 626 Erdumrundungen, schreibt das Bundesamt in einer Mitteilung. Hinzu kommen 800’000 Kilometer oder 20 Erdumrundungen, die mit dem Velo oder zu Fuss statt mit dem Auto zurückgelegt werden könnten.

Ausgelotet wurde das Potenzial bei den häufigsten Freizeitaktivitäten. Es handelt sich um Fahrten zu Bekannten und Verwandten, zu Restaurantbesuchen und sportlichen Aktivitäten. Dafür werden pro Tag in der Schweiz insgesamt rund 60 Millionen Kilometer mit dem Auto zurückgelegt.

Wollen, können, tun

Die am Donnerstag veröffentlichte Studie befasst sich auch mit der Frage, weshalb Menschen bestimmte Verkehrsmittel wählen und welche sozialpsychologischen Mechanismen dabei im Spiel sind. Damit jemand sein Verhalten ändert, braucht es sowohl eine Motivation als auch die Gelegenheit und Fähigkeit.

Wird nur an einer „Schraube“ gedreht und beispielsweise der Preis vergünstigt, ändert die Person ihr Verhalten eher nicht. Die Autoren kommen auch zum Schluss, dass es für eine nachhaltige Freizeitmobilität nicht reiche, lediglich auf den Ausbau der Infrastruktur zu setzen.

Autofahren aus Gewohnheit

Doch auch wenn die Voraussetzungen erfüllt seien, sei allerdings nicht zu erwarten, dass das Potenzial tatsächlich kurzfristig und vollumfänglich realisiert werden könnten, räumen die Autoren ein.

Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass die Wahl des Autos eine Routine-Handlung ist und im sozialen Umfeld der Autofahrer oft die Norm darstellt. Ausserdem seien die Vorteile de motorisierten Individualverkehrs gegenüber dem öffentlichen Verkehr vielfach relativ gross, schreiben die Autoren.

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