Schweizer legen bei Pensionskassen am meisten Wert auf Sicherheit

Bei der zweiten Säule geht den Schweizerinnen und Schweizern Sicherheit über alles. Auf eine gute Rendite legen sie dagegen weniger Wert. Dies zeigt eine Umfrage von AXA Investment Managers.

Pensionskassen sollen hauptsächlich sicher sein (Symbolbild) (Bild: sda)

Bei der zweiten Säule geht den Schweizerinnen und Schweizern Sicherheit über alles. Auf eine gute Rendite legen sie dagegen weniger Wert. Dies zeigt eine Umfrage von AXA Investment Managers.

Darin nannten 91 Prozent der Teilnehmenden die Sicherheit des Kapitals als wichtiges Kriterium, wenn sie sich ihre Pensionskasse selber aussuchen könnten. Leicht verständliche Unterlagen und eine gute Beratung folgen unmittelbar dahinter in der Rangliste. Erst an fünfter Stelle kommen gute Renditen und Verzinsung. Knapp drei Viertel beurteilen dieses Kriterium als wichtig.

«Die Geschehnisse im Zuge der Finanzkrise, als in den USA manche Versicherte ihr gesamtes Pensionskassenvermögen verloren, haben die Leute hierzulande verunsichert», erklärte Christina Böck, Anlagechefin von AXA Investment Managers, am Mittwoch bei der Präsentation der Umfrage in Zürich.

Auch die Tatsache, dass sich nach wie vor viele Vorsorgeinstitute in Unterdeckung befinden, habe die Versicherten vorsichtiger werden lassen. Gemäss den aktuellsten Zahlen der Vorsorgespezialistin Swisscanto verfügen 6 Prozent der privatrechtlichen und 44 Prozent der öffentlichrechtlichen Pensionskassen über weniger Kapital, als für die künftigen Verpflichtungen nötig sind.

Knappe Mehrheit für Wahlfreiheit

Nicht nur auf Rendite, auch auf umfangreiche überobligatorische Leistungen – also Versicherungsleistungen über die gesetzlich festgelegte Schwelle von 84’000 Franken Jahreslohn hinaus – legen Schweizer wenig Wert: Nur gerade 38 Prozent der Befragten nannten dies als wichtiges Kriterium.

Ein Grund dafür könnte allerdings auch im Wissensstand über die zweite Säule liegen. Denn gemäss der Umfrage wissen ein Drittel der Befragten nicht, was das Überobligatorium ist.

Eine knappe Mehrheit der Befragten befürwortet die freie Wahl der Pensionskasse. 51 Prozent fände es eher oder sehr wichtig, die eigene Kasse selbst auswählen zu können. Deutlich höhere Priorität kommt dem Thema Nachhaltigkeit zu: Mehr als drei Viertel der Teilnehmer halten es für wichtig, dass ihre Pensionskasse bei der Geldanlage beispielsweise ethische oder ökologische Faktoren berücksichtigt.

Fehlendes Wissen

Mit dem Wissen über Pensionskassen ist es bei vielen Leuten nicht zum Besten gestellt. So konnten fast ein Viertel der Befragten nicht angeben, bei welcher Pensionskasse sie versichert sind. Selbst unter jenen, die bereits Leistungen beziehen, beträgt dieser Anteil immer noch 12 Prozent. Mehr als jeder zehnte Pensionär weiss also nicht, woher er seine Rente bekommt.

Auch ihr gesetzliches Rentenalter kennen viele der Befragten nicht. Während immerhin 90 Prozent der männlichen Befragten wussten, dass sie mit 65 Jahren Anspruch auf eine AHV-Rente haben, gaben lediglich 59 Prozent der Frauen ihr Rentenalter (64 Jahre) korrekt an.

Laut AXA Investment Managers dürfte das damit zusammenhängen, dass das Rentenalter für Frauen – im Gegensatz zu jenem für Männer – nicht seit der Einführung der AHV konstant geblieben ist, sondern in den 1960er Jahren zunächst auf 62 Jahre gesenkt und im Zuge der 10. AHV-Revision wieder auf 64 Jahre erhöht wurde.

Immerhin nimmt das Wissen der Frauen über ihr Rentenalter zu: Vor zwei Jahren hatten nur die Hälfte von ihnen die richtige Antwort gegeben. Für die Studie befragte das Umfrageinstitut Isopublic im Auftrag von AXA Investment Managers 685 Personen in der ganzen Schweiz.

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