Auf Arbeitseinkommen in der Schweiz sind 2011 leicht mehr Steuern und Sozialabgaben erhoben worden als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt die Ausgabe 2011 der Studie „Taxing Wages“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Eine kinderlose alleinstehende Person mit durchschnittlichem Bruttolohn musste laut der Studie 21,0 Prozent des Einkommens in die öffentlichen Kassen abliefern, 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch für Familien bewegte sich die Erhöhung in diesem Rahmen – auch wenn sie insgesamt weniger abliefern müssen.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Für Alleinerziehende mit zwei Kindern und Löhnen unter dem Durchschnitt stiegen Steuern und Abgaben um 0,6 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent des Einkommens.
In der Schweiz ist die Belastung der Einkommen deutlich tiefer als im OECD-Mittel: Ein Single mit Durchschnittseinkommen musste 35,3 Prozent seines Lohnes abliefern. In der Schweiz werden aber die Einzahlungen in die berufliche Vorsorge und in die obligatorische Krankenversicherung in der Studie nicht eingerechnet.
Die höchsten Belastungen ihres Einkommens müssen Singles mit Durchschnittseinkommen in Belgien (55,5 Prozent), in Deutschland (49,8 Prozent) und in Frankreich und Ungarn (49,4 Prozent) hinnehmen. Am tiefsten ist die Belastung in Chile (7 Prozent), Mexiko (16,2 Prozent) und Neuseeland (15,9 Prozent).
Insgesamt hat sich die Steuer- und Abgabenlast im vergangenen Jahr in 26 von 34 OECD-Ländern erhöht. Grund waren überwiegend gestiegene Einkommenssteuern. Zudem scheine der Trend zu immer niedrigeren Spitzensteuersätzen gestoppt, notierten die Autoren der Studie.
Sie berechneten die Steuer- und Abgabenlast auf Arbeitseinkommen für alle OECD-Länder in acht verschiedenen Haushaltstypen und Lohnniveaus. Die Steuern und Abgaben stiegen in sieben der acht Haushaltstypen um 1,1 Prozentpunkte an.