In der Schweiz ist heute der Rekord-Jackpot im Schweizer Zahlenlotto geknackt worden. Die sechs richtigen Zahlen und die korrekte Glückszahl waren das «Sesam öffne dich» zu 48,6 Millionen Franken. Damit wurde der höchste Jackpot aller Zeiten geleert.
Die Lottozahlen lauteten 23, 22, 7, 4, 3, 21 und die Glückszahl 2. Replay-Zahl war die 06. Die Gewinnerin oder der Gewinner stammt aus der Deutschschweiz oder aus dem Tessin, wie Willy Mesmer von der Lottogesellschaft Swisslos auf Anfrage sagte.
Knapp am Rekordgewinn vorbei schrammte eine Person aus der Westschweiz: Sie kreuzte die sechs richtigen Zahlen an, nicht aber die korrekte Zusatzzahl – und sahnte damit eine Million Franken ab. Im nächsten Jackpot liegen nun «nur» 1,5 Millionen Franken.
Fast zwei Millionen Lottoscheine
Auf den grossen Gewinn hatten Hunderttausende gehofft. In der Deutschschweiz waren rund 1,6 Millionen ausgefüllte Lottoscheine abgegeben worden. Dies seien sehr viele, doch handle es sich nicht um einen Rekord, sagte Mesmer.
In den 1990er Jahren seien einmal rund 4 Millionen Lottoscheine verkauft worden. Allerdings habe es damals noch kein Mittwochslotto und keine EuroMillions gegeben, deshalb sei dies nicht vergleichbar, sagte Mesmer.
In der Westschweiz waren nach Angaben der Loterie romande 300’000 Scheine verkauft worden. Die Internetseite von Swisslos war am Abend angesichts des Ansturms vorübergehend überlastet.
Die beiden bisher höchsten Lottogewinne waren in die Deutschschweiz geflossen: Im März 2010 räumte ein Deutschschweizer den damaligen Rekordgewinn von 35,8 Millionen Franken ab. Ende November vergangenen Jahres gewann ein Glücklicher in der Nordwestschweiz 34,5 Millionen.
Nicht immer ein Segen
Die Wahrscheinlichkeit, einen Jackpot zu knacken, liegt etwa bei 1 zu 31,5 Millionen. Die sechs richtigen Zahlen zu tippen, gelingt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 5,2 Millionen. Fehlt dann noch die Glückszahl.
Seit der Einführung des Lottospiels in der Schweiz im Jahr 1970 sind 807 Millionärinnen oder Millionäre gekürt worden. Etliche Millionäre, die mit dem Geldsegen nicht umgehen konnten, haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten für Schlagzeilen gesorgt.
So berichtete namentlich der «Blick» über einen Handwerker, der sich mit Immobilien verspekulierte und mittellos starb, oder über einen Arbeiter, der nach dem Gewinn offenbar nur noch trank und bereits mit unter fünfzig Jahren das Zeitliche segnete.
Lottogesellschaft rät zur Diskretion
Diese Fälle scheinen jedoch nicht die Regel zu sein. So sagte jedenfalls eine Mitarbeiterin der Loterie romande zur sda, in der Schweiz würden Lottogewinne den neuen Millionären den Kopf nicht verdrehen. Viele investierten beispielsweise ins Wohnen oder in Reisen. Oder sie verbesserten ihren Lebensstil – allerdings ohne drastische Veränderungen.
Die Loterie romande garantiere den Gewinnern Anonymität und rate ihnen zur Diskretion. Während sich Ehepartner meist gegenseitig über den Gewinn in Kenntnis setzten, würden Kinder oft nichts vom Geldsegen mitbekommen.