In der Schweiz sind 2013 fast 200 Millionen Überstunden geleistet worden. Das entspricht 105’000 Vollzeitstellen. Auf jeden Beschäftigten kommen jährlich 47 Überstunden. Ein Abbau würde jedoch nicht zu mehr Arbeitsstellen führen.
Seit 2003 hat das Überstundenvolumen von 174 Millionen auf 198 Millionen (+14 Prozent) im Jahr 2013 zugenommen, wie aus der Publikation «Arbeitsmarktindikatoren 2014» des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.
Am meisten Überstunden werden in der Banken- und Versicherungsbranche geleistet, nämlich 83 Stunden pro Jahr und Vollzeitstelle, am wenigsten in der öffentlichen Verwaltung, die mit 23 Überstunden das Schlusslicht bildet.
Für das BFS weisen die vielen Überstunden zwar auf ein Ungleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt hin. Daraus dürfe aber nicht geschlossen werden, dass ein massiver Abbau der Überstunden automatisch auch die Arbeitslosigkeit senken würden.
Überstunden würden meist nur phasenweise geleistet. Auch gingen häufig Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt aus Qualifikationsgründen aneinander vorbei, schreib das Bundesamt.
Nicht nur bei den Überstunden, auch bei der Arbeitszeit erweist sich die Schweiz als ein Volk von «Chrampfern»: Mit 41,7 Stunden pro Woche stand sie letztes Jahr europaweit an dritter Stelle. Nur Isländer und die Briten werkten noch mehr, nämlich 44,2 respektive 42,4 Stunden.
Mit 82,1 Prozent weist die Schweiz zudem für 2013 neben Island (82,8 Prozent) europaweit den höchsten Anteil an Erwerbstätigen an der Bevölkerung aus.