Schweizer Medaillenhoffnungen nach Guts Ausfall reduziert

Vor der WM-Abfahrt stellt sich die Frage, wer Ilka Stuhec am Gewinn der Goldmedaille hindern kann. Die Slowenin, in diesem Winter die beste Abfahrerin, zeigt sich in den Trainings souverän.

Vor der WM-Abfahrt stellt sich die Frage, wer Ilka Stuhec am Gewinn der Goldmedaille hindern kann. Die Slowenin, in diesem Winter die beste Abfahrerin, zeigt sich in den Trainings souverän.

30 Jahre nachdem Maria Walliser bei der Heim-WM in Crans-Montana als letzte Schweizerin den prestigeträchtigen Abfahrts-Titel holte, heisst die Swiss-Ski-Hoffnungsträgerin in St. Moritz Fabienne Suter. Die 32-Jährige verriet zuletzt Aufwärtstendenz. Zwar holte sie nach überstandener Meniskusverletzung am rechten Knie erst Mitte Januar als 22. in Zauchensee die ersten Weltcup-Punkte der Saison. Doch schon eine Woche später klassierte sich die Schwyzerin in der Abfahrt in Garmisch im 7. Rang. In den Trainings in St. Moritz war Fabienne Suter zweimal erste Verfolgerin von Stuhec.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Lara Gut, die sich am Freitag beim Einfahren vor dem Kombinations-Slalom einen Kreuzbandriss zugezogen hat, heissen die weiteren Schweizer Starterinnen am Sonntag Michelle Gisin, die in der Kombinations-Abfahrt als Vierte eine Topleistung zeigte, Jasmine Flury und Corinne Suter. Die Bündnerin Flury hatte ihren Startplatz schon am Donnerstag zugesichert erhalten. Die 23-Jährige hatte erst kurz vor Weihnachten in Val d’Isère ihre ersten Weltcup-Punkte überhaupt geholt (Elfte im Super-G).

Stuhec Nachfolgerin von Maze?

Gut möglich, dass die Nachfolgerin der zurückgetretenen Tina Maze, die 2015 in Beaver Creek Abfahrts-Gold geholt hatte, wiederum aus Slowenien kommt. Ilka Stuhec (26) ist aufgrund der Resultate der bisherigen Saison als auch der Trainingsleistungen auf der Piste Engiadina als Top-Favoritin einzustufen. Die zuvor im Weltcup noch ohne Top-3-Platzierung dastehende Stuhec verblüffte zu Saisonbeginn mit drei Abfahrtssiegen in Serie.

Zu beachten gilt es auch Lindsey Vonn. Die 32-jährige Amerikanerin stieg nach einem Oberarmbruch erst Mitte Januar in Zauchensee in die Saison ein. Eine Woche später stand Vonn in Garmisch bereits wieder auf der obersten Stufe des Podests. In St. Moritz steigerte sich die «US-Speed-Queen» von Position 12 im ersten Training zum 4. Platz in der zweiten Übungsfahrt. Allerdings hat Vonn, die an Grossanlässen oft vom Pech verfolgt wurde, seit ihrem Abfahrts-Olympiasieg 2010 in Vancouver keinen internationalen Titel mehr geholt.

Mit dem Sieg vor Stuhec in der verkürzten Kombinations-Abfahrt am Freitag rückte auch Sofia Goggia in die Rolle der Mitfavoritin. Die 24-jährige Italienerin klassierte sich in drei Saison-Abfahrten in den ersten drei.

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